- Die 4x100-m-Staffel der Frauen liegt an der EM in Rom lange auf Bronzekurs, landet dann kurzzeitig auf Rang 4 und wird am Ende disqualifiziert.
- Die Sprintstaffel der Männer zeigt einen guten Auftritt, der mit Rang 5 belohnt wird.
- Weitspringerin Annik Kälin springt im EM-Final auf den guten 6. Platz.
- Lore Hoffmann bleibt im Final über 800 m chancenlos und wird Siebte.
- Für das Schweizer Highlight am letzten Abend sorgt Dominic Lobalu, der sich über 10'000 m Gold sichert.
4x100 m der Frauen: Bittere Tränen bei Atcho-Jaquier
Wenig fehlte und die Schweizer Sprintstaffel hätte zum Abschluss der Titelkämpfe in Rom eine 10. Schweizer Medaille gewonnen. Das Quartett mit Startläuferin Géraldine Frey, Salomé Kora, Léonie Pointet und Schlussläuferin Sarah Atcho-Jaquier zeigte einen formidablen Wettkampf und bog auf Rang 3 liegend auf die Zielgerade ein.
Atcho-Jaquier konnte den Bronzeplatz lange halten, doch dann passierten zwei Dinge: Auf den allerletzten Metern wurde die Westschweizerin von der niederländischen Schlussläuferin noch überholt. Zudem liess sie den Stab kurz vor der Ziellinie fallen. Dies führte zur nachträglichen Disqualifikation des Schweizer Quartetts. Endsprechend gross war die Enttäuschung. Atcho-Jaquier war gar untröstlich und konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Die Goldmedaille sicherten sich die Britinnen vor Frankreich und den Niederlanden.
4x100 m der Männer: Fataler 1. Wechsel
Die Sprintstaffel der Männer kam im Final auf Rang 5 ins Ziel. Auf die Bronzemedaille fehlten dem Quartett mit Pascal Mancini, William Reais, Bradley Lestrade und Timothé Mumenthaler bloss 16 Hundertstel. Diese blieben beim 1. Wechsel von Mancini auf Reais liegen. «Wir wissen nicht genau, weshalb der Wechsel nicht gut geklappt hat. Natürlich ist das sehr schade», bilanzierte Startläufer Mancini nach dem Rennen. Die Schweizer verpassten nicht nur die Medaille, sondern auch die Olympia-Quali. Europameister wurde das Quartett aus Italien. Für den Gastgeber war es die 11. Goldmedaille und das 24. Edelmetall insgesamt an der Heim-EM.
Weitsprung: Kälin nahe am Schweizer Rekord
Annik Kälin hatte am Samstag im Rahmen des EM-Siebenkampfs den Schweizer Rekord im Weitsprung mit 6,84 m egalisiert. Am Dienstag schaffte sie den Sprung in den Final der Spezialistinnen mit 6,83 m souverän. Am Finalabend schauten nun 6,82 m als Bestweite heraus. Dies reichte für die Bündnerin nicht zur Medaille. Sie klassierte sich als Sechste. Die 6,82 m gelangen Kälin im 3. Durchgang, als sie liefern musste, um noch in die Top 8 vorzustossen. In ihren letzten drei Versuchen war die Luft etwas draussen: Zwei Ungültige und ein Satz auf 6,62 m resultierten aus den letzten drei Sprüngen. Und dennoch: Am Schluss lag Kälin bloss neun Zentimeter hinter der Bronzemedaille zurück. Gold ging nach Deutschland. Malaika Mihambo sprang bei ihrem 2. Versuch auf 7,22 m und stellte damit die Konkurrenz in den Schatten. Mihambo hatte bereits vor sechs Jahren EM-Gold gewonnen.
800 m: Hoffmann wird Siebte
Für Lore Hoffmann war es bereits ein Erfolg, dass sie sich am Dienstagmorgen für den Final hatte qualifizieren können. Im Final der besten Acht kam die Westschweizerin dann nicht mehr an ihre Halbfinal-Zeit von 2:00,41 Minuten heran. In 2:01,13 Minuten belegte Hoffmann den 7. Platz, für eine Medaille hätte die 27-Jährige fast zwei Sekunden schneller laufen müssen. Gold sicherte sich Topfavoritin und Titelverteidigerin Keely Hodgkinson aus Grossbritannien in 1:58,65 Minuten.