- Angelica Moser wird wie 2021 Halleneuropameisterin im Stabhochsprung.
- Weitspringerin Annik Kälin sichert sich mit Schweizer Rekord die Silbermedaille.
- Audrey Werro und Rachel Pellaud erreichen den Final über 800 m.
Stabhochsprung: Moser übertrumpft die Konkurrenz
Zuletzt versuchte sich Angelica Moser noch in der Kür: Die Zürcherin liess sich die Latte auf die Schweizer Rekordhöhe von 4,89 Meter legen – scheiterte aber dreimal. Da hatte die 27-Jährige den EM-Titel schon auf sicher. Als einzige der 8 Finalistinnen hatte sie 4,80 m übersprungen – und dies gleich im 1. Versuch. Zuvor hatte sie je einen Fehlversuch auf 4,70 m und 4,75 m weggesteckt.
«Es war eine schwierige Hallensaison, die ich wegen meiner Fussprobleme fast abgebrochen hätte. Umso schöner ist es, wie es herausgekommen ist», meinte Moser, und ergänzte: «Mein Medical Team hat mich zwischen Quali und Final wieder in Form gebracht.» Als Sutej zwischenzeitlich in Führung ging, habe sie sich keine Sorgen gemacht. «Ich wusste, dass ich höher springen kann.»
Schon 2021 in Torun hatte Moser den EM-Titel errungen, damals mit übersprungenen 4,75 m. Silber ging an die Slowenin Tina Sutej (4,75), Bronze an die Französin Marie-Julie Bonnin (4,70).
Weitsprung: Kälin mit Rekord zu EM-Silber
Wenige Minuten nach Moser durfte auch Zimmerkollegin Annik Kälin jubeln. Die Schweizer Mehrkämpferin, die in Apeldoorn im Spezial-Weitsprung antrat, sicherte sich mit 6,90 Metern die Silbermedaille. Die Weite, die neuen Schweizer Rekord darstellt, sprang Kälin schon in ihrem 1. Versuch. Nur die Italienerin Larissa Iapichino setzte sich mit 6,94 Metern noch vor Kälin. «Es war ein Mega-Wettkampf», freute sich Kälin. «Es war cool, gleich mit den 6,90 m zu starten, und dann inmitten einer guten Konkurrenz so gute Sprünge zu zeigen.»
6,90 Meter war vor ihr noch keine Schweizerin gesprungen – weder in der Halle noch outdoor. Den von ihr selbst gehaltenen Indoor-Rekord verbesserte sie gleich um 13 Zentimeter. Der Outdoor-Rekord, den Kälin gemeinsam mit Irene Pusterla hält, liegt bei 6,84 m.
«Nur» Bronze gab es für die favorisierte Deusche Malaika Mihambo, die zwei Zentimeter hinter Kälin zurückblieb. Grosses Pech hatte Mihambos Landsfrau Mikaelle Assani, die in ihrem letzten Versuch im Anlauf offenbar eine Zerrung erlitt, stürzte und im Rollstuhl aus der Halle gekarrt werden musste.
800 m: Werro souverän im Final, Pellaud im Photofinish
Über 800 m standen gleich drei Schweizerinnen in den Halbfinals. Auf überzeugende Weise zog Audrey Werro in den Final vom Sonntag ein. Die Romande gewann ihren Heat in 2:01,76 Minuten. Rachel Pellaud (2:03,53) musste im anderen Heat an ihrem 30. Geburtstag auf das Zielfoto warten, ehe ihr 3. Rang und damit die Finalqualifikation feststand. Lore Hoffmann (2:03,82) schied aus.
400 m: Gold bleibt in den Niederlanden
Über die doppelte Bahnrunde gewann die Einheimische Lieke Klaver Gold. Silber und Bronze gingen an die Norwegerin Henriette Jäger und die Spanierin Paula Sevilla. Die Schweizerin Catia Gubelmann hatte schon vor Beginn der Qualifikation auf einen Start verzichten müssen.