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100-m-Final an WM in Doha Coleman will Landsmann Gatlin beerben

Mit dem Final über 100 m steht am Samstag bereits das erste grosse Highlight der Leichtathletik-WM auf dem Programm.

Christian Coleman gilt über die 100 m als Favorit.
Legende: «Time to shine» Christian Coleman gilt über die 100 m als Favorit. Reuters

10 Jahre nach Usain Bolts Fabel-Weltrekord über die 100 m (9,58 Sekunden) sucht die Leichtathletik einen neuen Star. Es ist die erste WM seit Jahren, bei der der jamaikanische Superstar nicht am Start sein wird. 7 Mal in Serie hatte Bolt an Titelkämpfen für Show und Spektakel gesorgt, ehe er 2017 die grosse Bühne verliess.

Sein Schatten aber ist geblieben. Bisher vermochte keiner die Lücke des exzentrischen Sprintkönigs zu füllen. Ein möglicher Nachfolger über die 100 m (Final um 21:15 Uhr auf SRF zwei) steht jedoch bereit.

Schatten über Coleman

Der Amerikaner Christian Coleman gilt als heissester Anwärter auf den Sprint-Thron. An der WM vor zwei Jahren in London musste sich der 23-Jährige Landsmann Justin Gatlin um 2 Hundertstelsekunden geschlagen geben. Mit dem Triumph des bereits zweimal wegen Dopings gesperrten Altmeisters waren nicht alle glücklich. Doch auch Colemans Image hat bereits Kratzer abbekommen – und das noch bevor der Amerikaner überhaupt richtig durchgestartet ist.

Ich stehe nicht auf Bahn 5 und denke nur daran, was Usain wohl auf Bahn 4 macht.
Autor: Justin Gatlin

Wegen drei verpasster Dopingkontrollen hatte Coleman eine Sperre gedroht. Nur dank einem Trick seiner Anwälte konnte eine solche vermieden werden. Bei einer Verurteilung hätte dem schnellsten Mann des Jahres (9,81) eine zweijährige Sperre gedroht.

Resultate

Bolts Abwesenheit macht es spannend

In den Vorläufen ist Coleman als Einziger unter der 10-Sekunden-Marke geblieben. Damit hat er, in Abwesenheit von Noah Lyles, der sich auf die 200 m konzentriert, seinen Favoritenstatus noch einmal untermauert. Vergleiche mit Bolt wehrte der 23-Jährige aber ab. «Ich will nicht Usain Bolt sein. Ich will auch nicht irgend jemand anderes sein. Ich will die beste Version von Christian Coleman sein», so der Amerikaner.

Etwas anders geht der 37-jährige Titelverteidiger Gatlin mit der Bolt-Thematik um. Es fühle sich seltsam an, dass der Jamaikaner nicht mehr dabei sei. «Ich stehe nicht auf Bahn 5 und denke nur daran, was Usain wohl auf Bahn 4 macht. Ich muss mir um alle Bahnen Gedanken machen, das ist spannend.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.09.19, 15:50 Uhr

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