49 Medaillenentscheidungen innert nur noch 9 statt 10 Wettkampftagen. Die Kadenz an Glanzleistungen bei der WM in Budapest (19. bis 27. August) wird hoch sein, die Anhäufung an Spitzenleichtathletinnen und -leichtathleten enorm dicht.
Damit Sie den Überblick behalten, haben wir für Sie 8 Perlen aus internationaler Optik herausgepickt. Diese Disziplinen dürften für elektrisierende Duelle stehen, und nebst der Jagd nach Gold, Silber und Bronze könnten hier auch Weltrekorde purzeln.
Kugelstossen Männer: Final am Samstag, 19.8. – 20:35 Uhr
Schon in der allerersten Abendsession sind die Scheinwerfer auf die Schwergewichte im Kugelstoss-Ring gerichtet. Gemäss Papierform spricht alles für einen erneuten Coup von Ryan Crouser – und für einen Paukenschlag. Denn erst Ende Mai verbesserte das US-Kraftpaket in Los Angeles seinen eigenen Weltrekord um frappante 19 Zentimeter. Weil Crouser im Winter erneut seine Technik überarbeitet hat, dürften die 23,56 Meter noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.
100 m Männer: Final am Sonntag, 20.8. – 19:10 Uhr
Der Gipfel der schnellsten Männer auf der Erde ist traditionsgemäss ein früh programmierter Leckerbissen. Bei der 3. Austragung nach der Ära Usain Bolt (11 WM-Goldmedaillen) greifen die USA nach dem Titel Nummer 4 in Serie. Vor einem Jahr an den Heimspielen in Eugene beanspruchten die Einheimischen sogar sämtliche Podestplätze. Die Hoffnung der Nicht-Amerikaner: Titelverteidiger Fred Kerley wird als Bester in 9,88 Sekunden nur an Position 3 des Jahresrankings geführt. Mit Zharnel Hughes (GBR/9,83) und Ferdinand Omanyala (KEN/9,84) hat ein Duo aus anderen Nationen die Nase vorn.
Aus dem US-Lager dürfen sie aber auch Noah Lyles nicht ausser Acht lassen, nach Gold 2019 und 2022 über die längere Sprintdistanz hat der 26-Jährige aus Florida heuer als erst fünfter Mann das Double aus 100 sowie 200 m im Visier.
100 m Frauen: Final am Montag, 21.8. – 21:50 Uhr
Im genau gleichen Stil wie die USA bei den Männern räumten vor einem Jahr die Jamaikanerinnen über 100 m ab. Sie schafften das Kunststück eines Dreifach-Triumphes. Die zuletzt 2-fache Weltmeisterin über diese Distanz, Shelly-Ann Fraser-Pryce, tritt als Nummer 4 der Saison-Bestenliste an (10,82). In der Pole Position befindet sich Shericka Jackson (10,65), die sich vor einem Jahr auf der WM-Bühne mit persönlicher Bestleistung um 7 Hundertstel geschlagen geben musste.
1500 m Frauen: Final am Dienstag, 22.8. – 21:30 Uhr
Früh ist die Reihe in Ungarns Metropole auch an den 1500-m-Spezialistinnen, die schon am Eröffnungstag in den Vorläufen unterwegs sind. Die Kenianerin Faith Kipyegon befindet sich in der Form ihres Lebens, stellte in der laufenden Saison über 1500 m, die Meile und die 5000 m in weniger als 50 Tagen 3 Weltrekorde über 3 verschiedene Distanzen auf. Nun hat sie an der WM erneut Grosses vor, später dann auch über 5000 m – und schielt dabei nicht nur auf die obersten Podeststufen, sondern ebenso auf den Wettlauf gegen die Uhr.
1500 m Männer: Final am Mittwoch, 23.8. – 21:15 Uhr
Seit einem vollen Vierteljahrhundert hat der Weltrekord von Hicham El Guerrouj Bestand (3:26,00 Minuten). Jakob Ingebrigtsen, der mittlerweile viertschnellste Mann der Geschichte, könnte sich kaum eine bessere Bühne aussuchen, um diese Uralt-Marke des Marokkaners zu tilgen. Der norwegische Olympiasieger hat schon den Hallen-Weltrekord sowie den europäischen Freiluft-Rekord über 1500 m inne, und er weiss, wie man Weltmeister wird: 2022 errang er 5000-m-Gold.
400 m Hürden Männer: Final am Mittwoch, 23.8. – 21:50 Uhr
Bleiben wir bei den norwegischen Superstars, von denen nur eine halbe Stunde später der nächste überragen könnte: Karsten Warholm. Der 27-Jährige erfreut sich bei seiner 4. WM-Teilnahme einer Bestform, nachdem ihn 2022 im US-Bundesstaat Oregon eine Oberschenkelverletzung behindert hatte. Warholm musste zuletzt bei 12 Wettkämpfen keine Niederlage einstecken. Seine Herausforderer? Titelverteidiger Alison dos Santos (BRA) und Rai Benjamin (USA), Silbergewinner bei den Sommerspielen vor 2 Jahren in Tokio.
Dreisprung Frauen: Final am Freitag, 25.8. – 19:35 Uhr
Für Yulimar Rojas liegt in der Sandgrube das 4. WM-Gold de suite bereit. Gut möglich, dass es die venezolanische Überfliegerin nicht dabei bewenden lässt. Denn den Sieg bei Olympia in Tokio errang sie damals mit 15,67 Metern, dem nach wie vor gültigen Weltrekord. 2017 reichten übrigens 14,91 Meter zum Premieren-Triumph an Weltmeisterschaften – mittlerweile steht die 27-Jährige an der Schwelle zur 16-m-Marke.
Stabhochsprung Männer: Final am Samstag, 26.8. – 19:25 Uhr
Seine Routine und sein Ruhm haben ihm die Anspannung noch immer nicht nehmen können. So kündigte Kronfavorit Armand Duplantis an: «Ich bin nervös vor jedem Wettkampf!» Also auch vor der WM, wo der Schwede als Titelverteidiger und als Olympiasieger antritt.
Der erst 23-Jährige steigt mit dem gesunden Selbstvertrauen des Weltrekord-Inhabers in die Titelkämpfe. Vor einem Jahr eroberte er in Eugene Gold dank 6,21 Metern, der nach wie vor gültigen Top-Marke im Freien. Obwohl er beim Diamond-League-Meeting in Monaco vor knapp einem Monat überraschend nur Vierter wurde, schwebt kein Konkurrent in diesen Sphären.