Die spektakuläre Lichtshow, die bei zahlreichen Finalläufen inszeniert wird, kommt sowohl beim (Fernseh-)Publikum als auch bei den Athleten gut an. «Ich fühlte mich wie ein Rockstar», schwärmte Dina Asher-Smith, die Silbermedaillen-Gewinnerin über 100 Meter.
Athletinnen haben keine Freude
Eine andere Neuerung sorgt hingegen vielerorts für Kopfschütteln. Erstmals werden in Doha die sogenannten «Block Cams» verwendet. Zwei Mini-Kameras, die vorne im Startblock eingebaut sind, sollen die letzten intensiven Momente vor dem Start festhalten. So zumindest die Idee der Erfinder.
Speziell die weiblichen Athletinnen finden diese intimen Einblicke allerdings wenig prickelnd. «In den knappen Sachen über diese Kamera zu steigen, um in den Block zu gehen, finde ich sehr unangenehm», beklagte sich die deutsche Sprinterin Gina Lückenkemper.
Ich wusste nichts davon, ein Offizieller hat es mir kurz vor meinem Start gesagt.
Was die ganze Sache noch problematischer macht: Die Sportler wurden nicht in die Entwicklung miteinbezogen, erfuhren zum Teil erst kurz vor ihrem ersten Einsatz von dieser Neuerung. «Ich wusste nichts davon, ein Offizieller hat es mir kurz vor meinem Start gesagt», erzählt Mujinga Kambundji, die die Bilder «etwas komisch» findet.
Erste Anpassungen getätigt
Der deutsche Leichtathletikverband hat bereits Beschwerde eingelegt. Eine erste Einschränkung hat es daraufhin gegeben. Die Bilder werden nun so lange geschwärzt, bis die Athleten im Startblock knien. Ausserdem werden die Aufnahmen nach 24 Stunden gelöscht. Ob diese Technologie auch nach der WM Verwendung finden wird, ist mehr als fraglich.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.9.19. 19 Uhr