Angelica Moser ist bei ihrer dritten WM-Teilnahme mit Rang 5 über sich hinausgewachsen. Die Zürcherin erreichte mit übersprungenen 4,75 m eine persönliche Bestleistung unter freiem Himmel. Sie übertraf damit die 4,66, die sie 2020 in Basel erreicht hatte, um 9 Zentimeter.
Die 25-Jährige griff gar noch den Schweizer Rekord von Nicole Büchler (4,78) an. Doch auf der Höhe von 4,80 scheiterte sie dann dreimal. Dennoch: Die Leistung kann kaum hoch genug eingestuft werden und dürfte für Moser eine ähnliche Bedeutung einnehmen wie der Titel an der Hallen-EM 2021 im polnischen Torun, als sie ebenfalls 4,75 gesprungen war. Sie schaffte als Sahnehäubchen auch noch die Limite für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Steigerungslauf an WM
Der Erfolg Mosers, die endlich einmal an einem Grossanlass ohne körperliche Beschwerden antreten konnte, hatte sich angekündigt. Die Einstiegshürden von 4,30 und 4,50 meisterte sie jeweils im ersten Versuch. Erstmals fiel die Latte bei 4,65, im zweiten Anlauf hatte die Schweizerin aber keine Mühe.
Auf 4,75 war sie zunächst zweimal nahe dran. Sie bewahrte die Nerven und knackte die Höhe im dritten Versuch tatsächlich. Sie setzte damit auch ihren Steigerungslauf an Weltmeisterschaften fort. Nach Rang 13 in Doha 2019 und Rang 8 im letzten Jahr in Eugene schaffte sie es erstmals in die Top 5.
Moon und Kennedy beide mit Gold
Um die Goldmedaille lieferten sich Katie Moon und Nina Kennedy ein spannendes Duell, das letztlich aber unentschieden ausging. Sowohl die US-amerikanische Titelverteidigerin Moon als auch die Australierin Kennedy übersprangen 4,90 m im dritten Versuch und scheiterten auf 4,95.
Weil sie genau gleich viele Fehlversuche aufwiesen, teilten sie sich den Weltmeistertitel. Bronze ging an die Finnin Wilma Murto (4,80). Die Slowenin Tina Sutej erreichte zwar die gleiche Höhe, verzeichnete aber einen Fehlversuch mehr.