Hier müssen Sie ganz genau hinsehen: Denn in der Rubrik «Erkläre ein Detail» geben ausgewählte Schweizer Athleten und Athletinnen, die an der WM in Eugene im Einsatz stehen, eine kaum auffällige, aber wesentliche Eigenheit ihrer Disziplin preis.
Folge 10: Mit Ditaji Kambundji, 100 m Hürden
In der letzten Folge erklärt Ditaji Kambundji den Start beim Hürdenlauf. Zu einem guten Start gehören auch die ersten beiden Hürden, dann stimmen die Automatismen und Tempo kann aufgenommen werden. «Hürdenlaufen ist mehr ein Gefühl, ich schaue ja nie auf den Boden», so Kambundji.
Warum Starts im Training bei Kambundji trotzdem keine grosse Rolle spielen, erfahren Sie im Video oben.
Folge 9: Mit Salomé Kora und Géraldine Frey, 4x100 m Staffel
In der Staffel dreht sich alles um den Stab: Wird er fallen gelassen oder klappt die Übergabe nicht wunschgemäss, ist eine schnelle Zeit dahin. Das Motto für die perfekte Übergabe lautet deshalb: «Den Stab möglichst weit unten halten, damit es oben viel Platz hat.» Der Rest ist dann eine Frage des Timings.
Folge 8: Mit Mujinga Kambundji, 100 m
Der 100-m-Sprint kann in zwei Abschnitte unterteilt werden: die Beschleunigungsphase, gefolgt von der fliegenden Phase. «Wenn man fit ist, macht die fliegende Phase mehr Spass», sagt Mujinga Kambundji. Gerade zu Beginn der Saison macht der Schweizer Rekordhalterin der zweite Teil des Rennens oft noch Mühe.
Folge 7: Mit Jason Joseph, 110 m Hürden
Im Hürdensprint geht nichts über die richtige Technik, um den Geschwindigkeitsverlust aufgrund der Hindernisse so gering wie möglich zu halten. Jason Joseph weiss das nur zu gut. «Den letzten Schritt vor der Hürde muss ich aktiv setzen. Auch der erste Bodenkontakt nach der Hürde ist wichtig», so der Baselbieter.
Folge 6: Mit Silke Lemmens, 400 m
Laktat – ein Salz der Milchsäure – ist das Stoffwechselprodukt der Bahnrunden-Spezialistinnen schlechthin. Deshalb sei eine kluge Lauf-Einteilung essenziell, wie WM-Debütantin Silke Lemmens erklärt: «Wenn ich schnell starte, spüre ich das Laktat nach den beiden letzten Kurven am meisten.» Was tun dagegen? «Ich probiere nicht daran zu denken und aktiv weiterzulaufen», sagt die 22-Jährige. An der WM reichte es ihr nicht zur gewünschten persönlichen Bestzeit, im Vorlauf über 400 m schied Lemmens aus.
Folge 5: Mit Sprinterin Ajla Del Ponte
Seit Ende Juni ist Ajla Del Ponte ihren Schweizer Rekord wieder los, Mujinga Kambundji (10,89 Sekunden) unterbot die alte Bestmarke um 0,01 s. Wie die Tessinerin maximale Geschwindigkeit gewinnt, weiss sie bestens: «Ich muss meine Arme schnell bewegen, was sich automatisch auf die Beine auswirkt.» Im Video erklärt Ihnen Del Ponte die «fliegende Phase», reinschauen lohnt sich.
Folge 4: Mit Chiara Scherrer, 3000 m Steeple
Höchste Zeit, das Wort in der Rubrik «Detail» einer Läuferin zu überlassen: 3000-Meter-Steeple-Läuferin Chiara Scherrer hat erfolgreiche Wochen hinter sich, in Paris hatte sie einen Schweizer Rekord aufgestellt. Unumstrittene Schlüsselstelle in ihrer Disziplin ist der Wassergraben, der 7 Mal passiert werden muss. «Das Ziel ist es, so weit wie möglich zu springen, um möglichst mit nur einem Fuss Wasserkontakt zu haben», so Scherrer über die nasse Herausforderung.
Folge 3: Mit Benjamin Gföhler, Weitsprung
«Mit viel Schwung abspringen und in der Sandgrube möglichst weit hinten landen» – so lautet das erklärte Ziel eines jeden Weitspringers. Einfach blindlings anlaufen und springen reicht allerdings nicht aus, wie Benjamin Gföhler weiss: «Der Fokus sollte auf dem vorletzten Schritt liegen, weil dieser die Voraussetzung für einen erfolgreichen Absprung ist. Wichtig ist, den Körperschwerpunkt leicht abzusenken.» Was dies mit einem Flugzeug zu tun hat, erklärt Ihnen der Zürcher im Video.
Folge 2: Mit Angelica Moser, Stabhochsprung
«Manchmal mache ich die Augen zu beim Absprung», sagt Angelica Moser. Der Stabhochsprung ist unbestritten eine der komplexesten Disziplinen in der Leichtathletik. Für die Schweizer Hallen-Europameisterin von 2021 allerdings genau die richtige Herausforderung. Wie sie sich in die richtige Richtung katapultiert und wie sie die Glücksmomente in der Luft erlebt, erklärt Moser im Video.
Folge 1: Mit Loïc Gasch, Hochsprung
Nur allzu gerne erinnern wir uns an Loïc Gaschs Glanzauftritt an der Hallen-WM in Belgrad: Im März übersprang der Hochspringer 2,31 Meter, er gewann Silber. Doch was braucht es genau, um zu Höhenflügen anzusetzen? In der Manier eines Physik-Experten liefert Gasch die «Zauberformel» seiner Disziplin: «Das Ziel ist, die horizontale Geschwindigkeit in die Vertikale zu transportieren. So erzeugst du Höhe.» Optimal anwenden konnte der Romand dieses Rezept an der WM leider nicht, in der Quali war bereits Schluss.