Was für ein Satz! Simon Ehammer hat beim Mehrkampf-Meeting im österreichischen Götzis mit 8,45 Metern eine Fabelweite im Weitsprung erreicht. Mit dem unfassbaren Sprung überbot der 22-Jährige gleich im ersten (und letztlich einzigen) Versuch seinen eigenen Schweizer Rekord um 15 Zentimeter und stellte einen Weitsprung-Weltrekord innerhalb eines Mehrkampfes auf.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio vor einem Jahr hatten 8,41 m für Gold im Weitsprung gereicht. Und auch in diesem Jahr ist noch kein Athlet so weit wie Ehammer gesprungen: Murali Sreeshankar (IND) und Miltiadis Tentoglou (GRE) hatten 8,36 m geschafft.
Schon die erste Disziplin in Götzis hatte exzellent aus Sicht Ehammers funktioniert. Im 100-m-Sprint unterbot er in 10,46 s seine bisherige Bestleistung um 4 Hundertstelsekunden. Im Verlaufe des Tages liess der 22-Jährige im Vergleich zu den Glanzleistungen auf hohem Niveau etwas nach: Nach 5 Disziplinen liegt er mit 4636 Punkten nur 2 Zähler vor seinem kanadischen Konkurrenten Damian Warner, dem Olympiasieger und Hallen-Weltmeister.
Der Appenzeller strebt die erneute Verbesserung seines eigenen nationalen Zehnkampfrekords an. Vor 3 Wochen hatte er im deutschen Ratingen mit 8,30 m den 19 Jahre alten Schweizer Weitsprungrekord geknackt und im Zehnkampf nie zuvor erreichte 8354 Punkte gesammelt. Aktuell liegt er im Vergleich mit jener Marke 53 Punkte voraus. Mit Finley Gaio (5. Zwischenrang) brillierte in Götzis am Samstag auch ein zweiter Schweizer.
Kälin ebenfalls stark
Vor dem Saisoneinstieg hatten Ehammer und seine Entourage festgelegt, dass er an den Weltmeisterschaften im Juli in Eugene in den USA nur der Weitsprung der Spezialisten bestreiten wird. Im August an den Europameisterschaften in München steht dann der Zehnkampf im Fokus.
Annik Kälin, eine weitere starke Schweizerin in Götzis, überzeugte am ersten Tag des Meetings ebenfalls. Die 22-jährige Bündnerin liegt im Siebenkampf mit 3726 Punkten auf Zwischenrang 7 und hat nach 4 Disziplinen 11 Zähler Vorsprung auf ihren Schweizer Rekord.