Salome Lang ist zurück im Athletinnen-Rhythmus. Erst die Team-EM mit der Schweiz am vergangenen Wochenende in Polen und nun am Donnerstag die Athletissima, das Diamond-League-Meeting in Lausanne. Dazu kommen noch Prüfungen an der Universität. «Ja, es ist eine sehr strenge Zeit», sagt Lang, «aber abgesehen von den Prüfungen macht es sehr viel Spass, ich habe es gern so».
2 Rückenoperationen nach Bandscheiben-Vorfall
Dass Lang mit einem Lächeln über den aktuellen Stress reden kann, kommt nicht von ungefähr. Fast zwei Jahre lang musste die Baselbieterin pausieren. Ausgerechnet der Rücken – bei einer Hochspringerin eine der am stärksten belasteten Körperpartien – bereitete Probleme. Zweimal musste sich Lang wegen eines Bandscheiben-Vorfalls operieren lassen. Dazu kam noch ein Bänderriss im Fuss.
Ich bin noch nicht fertig mit dem Hochsprung. Ich möchte herausfinden, wie weit ich es in diesem Sport noch schaffen kann.
Die ungewollte Zwangspause nutzte Lang für eine ausgedehnte Reise durch Kanada. «Ich habe den freien Sommer sehr genossen, die Zeit ohne Wettkämpfe.» Sie habe auch sonst Dinge tun können, auf die sie während den letzten Jahren habe verzichten müssen. Zum Beispiel spontan mit Freunden abmachen.
Doch die Leidenschaft für den Leistungssport kam nie abhanden: «Ich merkte während dieser Zeit auch, dass mir etwas fehlt. Ich bin noch nicht fertig mit dem Hochsprung. Ich möchte herausfinden, wie weit ich es in diesem Sport noch schaffen kann.»
Inhaberin des Schweizer Rekords
Erst einmal gilt es aber, sich behutsam wieder an das alte Leistungsniveau heranzutasten. Mit 1,97 m hält Lang den Schweizer Rekord im Hochsprung, aufgestellt vor ziemlich genau 2 Jahren in Langenthal. So weit ist die 25-Jährige noch nicht.
Die Angst springe aktuell schon noch ein wenig mit, gibt Lang zu. «Ich vertraue meinem Körper schon wieder sehr, aber noch nicht zu 100 Prozent. Deshalb verkrampfe ich mich ab und zu.» Es werde noch einige Trainings und Wettkämpfe brauchen, bis das alte Gefühl wieder zurück sei.
Das grosse Ziel weiter vor Augen
So setzt sich Lang auch im Vorfeld der Athletissima keine allzu hohen Ziele. In erster Linie wolle sie technisch saubere Sprünge zeigen. «Das Feld ist enorm stark. Ich werde versuchen, mitzuhalten und es zu geniessen.»
Die lange Verletzungspause hat aber keineswegs die Ambitionen von Lang geschmälert. Dieses Jahr gibt sie sich noch eine Schonfrist, «aber spätestens im nächsten Jahr will ich 2 Meter überspringen».