Fast noch schneller als kurz zuvor auf der Bahn des «Nanjing's Cube» zeigte sich Ditaji Kambundji im anschliessenden Interview. Gewohnt zügig und spürbar euphorisch rauschte die frischgebackene Silber-Gewinnerin durch die Fragen.
Der zweite Platz über die 60 Meter Hürden brachte Kambundji bereits ihre 5. Medaille an Grossanlässen generell ein, allerdings die erste bei einem globalen Titelkampf. «Ich sehe das nicht als selbstverständlich an», gab sich die aktuell Jahresschnellste in dieser Sprint-Disziplin bescheiden.
Es war ein guter, aber nicht der perfekte Lauf, wenn man ihn zum Beispiel mit Apeldoorn vergleicht.
Im Rennen habe sie das herausgeholt, was sie konnte. «Für Gold hätte es noch ein bisschen mehr gebraucht», so die Bernerin. Dieses «bisschen» kommt in diesem Fall einer einzelnen Hundertstelsekunde gleich. Der Final verlief generell sehr spannend: Die schnellsten 6 Athletinnen des achtköpfigen Feldes trennten mickrige 4 (!) Hundertstel. Heisst auch: 0,02 Sekunden langsamer, und Kambundji hätte das Podest verpasst.
«Es war ein guter, aber nicht der perfekte Lauf, wenn man ihn zum Beispiel mit Apeldoorn (beim Hallen-EM-Titel, d. Red.) vergleicht. Ich werde wohl ein paar Dinge sehen, die ich hätte besser machen können», analysierte die 22-Jährige weiter.
Der Sommer kann kommen
Somit geht Kambundji mit Gold, Silber und viel Selbstvertrauen aus der Hallen-Saison. Nach Nanjing gönnt sie sich erstmal eine Woche Ferien. «Dann geht es weiter mit den Trainings. Ich freue mich unglaublich fest auf den Sommer.»