Plötzlich gehört sie zu den Top-Hochspringerinnen der Welt: Mit ihren übersprungenen 1,97 Metern liegt Salome Lang in der Jahresweltbesten-Liste an 5. Stelle. Wie die jüngsten Leistungen der 23-jährigen Baslerin zustande kamen, ist eine besondere Geschichte.
- 20. Juni, Cluj (Rumänien): Lang tritt an der Team-EM an. Ihr fehlt immer noch die Olympia-Limite, in 10 Tagen schliesst das Fenster. Die 1,80 Meter grosse Athletin hält dem immensen Druck stand – und verbessert mit 1,96 Metern gleich den 26-jährigen Schweizer Rekord von Sieglinde Cadusch. «Es war die pure Erleichterung, ich bin sofort in Tränen ausgebrochen», so Lang. Schliesslich sei Tokio seit zwei, drei Jahren ein Thema.
- 27. Juni, Langenthal: Lang steigert ihren eigenen Rekord um einen Zentimeter. «Ich war so müde, es ist mir unerklärlich, wie ich das geschafft habe», lacht die Baslerin. Nach schlaflosen Nächten und Umzugsstress wäre sie schon mit 1,90 Metern zufrieden gewesen. Nach ihrem Rekordsprung liess sie sich die Latte auf die magischen zwei Meter legen. «Mein Trainer sagte mir: ‹Du musst dich an die Höhe herantasten und die zwei Meter mal unbelastet anspringen.› Und einer meiner drei Versuche war dann gar nicht so schlecht.»
Nun sind die 2,00 m in Griffnähe. «Die Form und das Potenzial, diese Höhe zu überspringen, sind da. Und wer zwei Meter springt, gehört zur Weltspitze.» Die studierte Betriebswirtschafterin hat alles Recht zu träumen: «Zwei Meter könnten auch für eine Olympia-Medaille reichen.»