Die 31-jährige Mujinga Kambundji holte bei ihrer 13. Teilnahme an den Schweizer Meisterschaften über 100 m ihren 13. Titel – einzig 2010 wegen der U20-WM und 2020 wegen des Saisonabbruchs schoss sie nicht aus den Startblöcken. Gleichwohl ist der 13. Sieg der Schweizer Sprint-Queen speziell.
Denn der Sieg der Bernerin in 11,05 Sekunden mit etwas Rückenwind in Bellinzona lässt auf ein Happy End für diesen Sommer hoffen. Wegen Fussbeschwerden war die Hallen-Europameisterin verspätet und mit bescheidenen Leistungen in die Saison gestartet.
«Ich bin wirklich zufrieden mit der Art und Weise, wie mein Körper reagiert hat», sagte sie. Vor dem Start war unklar gewesen, wie sie mit 3 Rennen innert rund 3 Stunden klarkommen würde. Doch nach einem sauberen Vorlauf (11,62) und einem hervorragenden Halbfinal (11,11) steigerte sie sich im Final noch einmal und gewann souverän.
Reais greift zum Double
Bei den Männern holte der Bündner William Reais seinen 1. Meistertitel über 100 m. In 10,22 Sekunden fing er noch ganz knapp den Schnellstarter Silvan Wicki ab (10,24). Reais will am Sonntag über 200 m das Double schaffen. Auf der halben Bahnrunde ist er stärker einzustufen, mit Blick auf eine WM-Teilnahme in Budapest muss er auch noch eine starke Leistung zeigen.
Den 7. Meistertitel in Folge sicherte sich die Stabhochspringerin Angelica Moser. Die Zürcherin überquerte 4,55 m. Bei den Männern hiess der Sieger zum 6. Mal Dominik Alberto, aber diesmal etwas überraschend. Der Seriensieger war nicht als Favorit an den Start gegangen, weil sich der erst 18-jährige Walliser Valentin Imsand – mit 5,61 m die Nummer 1 der Welt bei den U20-Junioren in diesem Jahr – als nächster grosser Name in der Schweizer Leichtathletik ankündigt.
Ehammer wird Vierter
Imsand zahlte aber Lehrgeld, er riss dreimal auf der Einstiegshöhe von 5,25 m, während Alberto 5,35 m zum Sieg reichten. Simon Ehammer, der diese Woche angekündigt hatte, an der WM nur im Weitsprung an den Start zu gehen, kam mit 5,15 m nahe an seine persönliche Bestleistung heran. Dies bedeutete Platz 4.
Jonas Raess war der klar stärkste Athlet im Feld der 5000-m-Läufer. Bei seinem 6. Gold an Schweizer Meisterschaften über diese Distanz verzichtete er allerdings auf einen Angriff auf den Schweizer Rekord von Markus Ryffel. Am Sonntag steht der 2. Teil der Schweizer Meisterschaften im Tessin auf dem Programm.