- Russlands Leichtathleten sind nicht mehr wegen des Dopingskandals gesperrt. Dies teilt World Athletics nach einer Sitzung des Councils in Monaco mit.
- Eine Teilnahme an Wettkämpfen ist für russische Athleten derzeit trotzdem nicht möglich.
- Gleichzeitig wird auch die Beschränkung für Transgender-Athleten verschärft.
Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA) hat die Sperre gegen Russland wegen des staatlich geförderten Dopings nach 7 Jahren und 4 Monaten aufgehoben. Die Task Force von WA habe mittlerweile einen entsprechenden Kulturwandel im russischen Verband Rusaf ausgemacht, wie es nach einer WA-Councilsitzung am Donnerstag hiess.
Rusaf bekam 35 Auflagen, die in den kommenden drei Jahren eingehalten und von der WA-Integritätskommission überprüft werden müssen. Rune Andersen, Leiter der Russland-Taskforce, erklärte, er sei endlich zufrieden mit der «neuen Kultur der guten Führung und der Nulltoleranz gegenüber Doping in der gesamten Organisation».
Sperre wegen des Krieges bleibt
Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine verhängte World Athletics weiterhin eine separate Sperre. Dieser Entscheid folgte auf den Beschluss des Europäischen Leichtathletik-Verbandes von vergangener Woche, wonach russische und belarussische Athleten bis zum Ende des Krieges in der Ukraine kein Teilnahme-Recht haben.
Das Internationale Olympische Komitee will am kommenden Dienstag über die Kriterien für die Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus den beiden Ländern als Empfehlungen für die Weltverbände verabschieden.
Neue Regeln für Transgender-Athlet:innen
Gleichzeitig hat WA auch seine Beschränkungen für Transgender-Athleten verschärft. Demnach dürfen transgeschlechtliche Frauen ab dem 31. März nicht mehr an Weltranglisten-Wettkämpfen in der Frauen-Kategorie teilnehmen, wenn sie die männliche Pubertät durchlaufen haben – und das unabhängig von ihrem aktuellen Testosteronspiegel.
Vor der Entscheidung habe sich der Verband mit verschiedenen Interessenvertretern, darunter 40 nationale Verbänden, das Internationale Olympische Komitee (IOC) und Trans-Gruppen, intensiv beraten. «Die Mehrheit der Befragten erklärte, dass Transgender-Athleten nicht in der weiblichen Kategorie antreten sollten», erklärte Coe: «Viele sind der Meinung, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass Transfrauen keine Vorteile gegenüber biologischen Frauen haben.»
WA werde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung einer Transgender-Person einrichten, um die wissenschaftlichen Entwicklungen bei dem Thema weiter zu verfolgen. «Wir sagen nicht für immer ‹Nein›», sagte Coe: «Sobald mehr Beweise vorliegen, werden wir unsere Position überprüfen. Aber wir glauben, dass die Integrität der weiblichen Kategorie in der Leichtathletik an erster Stelle steht.»