Wladimir Putin betrachtet die Ukraine nicht als «richtiges» Land. Und doch: Wenn der russische Präsident längst in Vergessenheit geraten sein wird, wird es im Kosmos noch Spuren eines Ukrainers geben.
Und das kam so: Auf den beiden 1977 von der NASA ins All geschickten Voyager-Sonden befindet sich je eine vergoldete Datenplatte, auf der Bilder, Grussbotschaften und Musikstücke abgespeichert sind.
Ausserhalb des Sonnensystems
Eines der 116 Bilder zeigt Walerij Borsow, den ukrainisch-sowjetischen Sprinter, der bei den Olympischen Spielen 1972 in München Gold über 100 und 200 Meter gewann. Er erhielt den Spitznamen «Raketenmann».
Die Dateien sollen Ausserirdische, die auf eine der Sonden stossen sollten, über das Wesen der Menschheit aufklären. Die Lebensdauer der Datenplatten wird auf hunderte Millionen Jahre geschätzt. Die beiden Sonden haben inzwischen das Sonnensystem verlassen.
Vom Sport in die (Sport-)Politik
Der im Jahr 1949 – drei Jahre vor Putin – geborene Borsow war bereits in der Sowjetunion ein Sportheld. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine wurde er Sportminister, später Präsident des Ukrainischen Olympischen Komitees und Parlamentarier. Seit 1994 gehört er dem IOC an.
Im Streit um eine Olympia-Teilnahme russischer Athletinnen und Athleten sprach er sich deutlich gegen eine Zulassung aus, solange der russische Angriffskrieg in der Ukraine nicht beendet ist.