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Stabhochspringerin Moser Mit längeren Stäben in neue Sphären?

Angelica Moser plant, die Länge ihrer Sprungstäbe um 15 cm zu erhöhen. Was sind die Chancen und Risiken dabei?

Es ist noch keine 3 Wochen her, als Angelica Moser durchatmete, dann anlief, ihren Sprungstab im Einstichkasten versenkte und sich schliesslich in die Höhe katapultierte. Auf über 4,56 Meter Höhe, um genau zu sein. Es bedeutete die erfolgreiche Verteidigung des U23-EM-Titels für Moser.

Die 21-Jährige verwendete dabei einen 4,45 Meter langen Stab. Nun will Moser auf 15 cm längere Stäbe umstellen. Hört sich nach einem vernachlässigbaren Unterschied an, kann aber zu ganz neuen Höhen führen. Moser erklärt:

Der Gedanke kam mir, weil ich gemerkt habe, dass ich die Stäbe in der Hallensaison (4,45 m) jeweils fast zuoberst griff. Und es ist logisch: Wenn man höher greifen kann, kann man auch höher springen.

Der erste Versuch mit längerem Stab war indes von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Moser erzählt: «Es ist blöd gelaufen. Die Stäbe sind erst einen Tag vor dem Wettkampf angekommen. Wir dachten, wir probieren es trotzdem. Dann hat die Absprungstelle nicht gepasst. Ich bin zu nah gewesen und ins hohle Kreuz gefallen. Dadurch entstanden Rückenprobleme.»

Ihr Trainer, Herbert Czingon, weiss:

Die 4,60er sind anspruchsvoller. Man muss sehr hoch greifen, damit es klappt. Beim richtigen Sprung hat man eine Flugkurve, die mit einem zu langen Stab zu steil wird. Dann fliegt der Springer steil nach oben, kommt aber auch wieder steil herunter und räumt die Latte ab.

Etwas Zeit bleibt Moser noch: Bis zum Ziel Olympische Spiele dauert es noch knapp ein Jahr. Ob man in Tokio dann mit den längeren Stäben springe, sei noch nicht sicher, so Czingon. Was jedoch sicher ist: Auch mit 4,45 m langem Sprungstab ist der talentierten Moser einiges zuzutrauen.

Sendebezug: SRF zwei, sportflash, 31.7.2019, 20 Uhr

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