Die äusseren Bedingungen im Nordosten Englands meinten es am Sonntagabend nicht gut mit den Leichtathleten und Leichtathletinnen. Zum Auftakt der Diamond-League-Serie 2021 herrschten Wind und Regen – sprich sehr heikle Verhältnisse – vor. Entsprechend ging es beim Kickoff-Meeting in die Olympia-Saison in Gateshead vor 2000 Zuschauern nicht um fabelhafte Zeiten, stattdessen rückten die Duelle ins Zentrum.
Das Schweizer Duo
- Jonas Raess, 5000 m
Direkt aus dem Höhentrainingslager im Engadin angereist, katapultierte sich Jonas Raess über 5000 m mitten in die Weltklasse. Rang 5 war der verdiente Lohn für eine starke Leistung bei schwierigen Verhältnissen, vor allem gegen Rennende vermochte der 27-Jährige zuzulegen. In 13:22,92 Minuten blieb Raess nur knapp 3 Sekunden über seiner persönlichen Bestleistung. Der Zürcher, der einer englischen Trainingsgruppe angehört, wird nun auf der Insel bleiben und dann wohl Anfang Juni in Göteborg den nächsten Anlauf auf die Olympia-Limite (13:13,50) nehmen.
An der Spitze fügte Mohamed Katir (ESP) dem zweitplatzierten Nicholas Kipkorir Kimeli aus Kenia und überhaupt der afrikanischen Gilde eine empfindliche Niederlage bei.
- Ajla Del Ponte, 100 m
Für Ajla Del Ponte, der schnellsten europäischen Sprinterin von 2020, hingen die Trauben noch etwas zu hoch. In einem hochkarätigen Feld konnte sie ihren Trainingsrückstand wegen einer Corona-Erkrankung nicht kaschieren. Nach dem Vorlauf (11,88 Sekunden) steigerte sie sich im Final minimal auf 11,81. Dennoch kam sie nicht über den 8. und letzten Rang hinaus. Nächste Station für die Tessinerin wird Doha sein, wo sie weiter an ihrer Form feilt.
In einem vielbeachteten Zweikampf liess die Einheimische Dina Asher-Smith in der Saison-Bestleistung von 11,35 Sekunden Sha'Carri Richardson (USA), die bisherige Entdeckung in diesem Jahr, hinter sich.
Auf der Bahn
- 1500 m Männer
Eine kontrollierte Leistung reichte Jakob Ingebrigtsen (NOR) zum ungefährdeten Sieg über die knapp 4 Bahnrunden. Europas aktuell bester Mittelstreckenläufer brachte seinen ersten Formtest in der noch jungen Freiluft-Saison in soliden 3:36,27 Minuten ins Ziel. Im Feld mit ganz wenigen Afrikanern folgte das australische Duo Oliver Hoare und Stewart McSweyn auf den weiteren Podestplätzen.
Im Oval
- Stabhochsprung Männer
Richtig abheben war bei den Wind-Kapriolen und nur 13 Grad Celsius ein Ding der Unmöglichkeit: Unter den «Fliegern» trotzte Stab-Weltmeister Sam Kendricks dem misslichen Wetter am erfolgreichsten. Der Amerikaner hatte drei gültige Versuche in der Wertung, der höchste ging über 5,74 m. Armand Duplantis (SWE) kam als Zweiter aus naheliegenden Gründen auf bescheidene 5,55 m.
- Hochsprung Frauen
Die 3-fache Weltmeisterin Marija Lasitskene aus Russland ist weit von ihrer Topform entfernt. Mit 1,88 Metern wurde sie Vierte. Den Sieg sicherte sich Kamila Licwunko aus Polen in 1,91 m.