- Dominic Lobalu knackt in Oslo über 5000 m den 40 Jahre alten Schweizer Rekord von Markus Ryffel.
- Der 25-Jährige lief eine Zeit von 12:50,90 Minuten.
- Damit war er 16 Sekunden schneller als Ryffel bei dessen Coup 1984 in Los Angeles, als dieser Olympia-Silber holte.
- Weitere Highlights: Jakob Ingebrigtsen hechtet zum Sieg. Karsten Warholm wird knapp geschlagen.
Grosse Freude bei Dominic Lobalu. Der 25-Jährige stellte nicht nur einen neuen Schweizer Rekord auf, er unterbot zugleich auch die Limite für die Olympischen Spiele. Ob er in Paris laufen darf, ist allerdings noch nicht klar.
Zahlreiche Läufer nutzten das Meeting in Oslo für Top-Zeiten, der Organisator hatte auch alles für einen Tempolauf angerichtet. Der Sieger Hagos Gebrhiwet aus Äthiopien verpasste in 12:36,73 Minuten den Weltrekord nur knapp.
Rekord mit Ansage
Lobalu, als einziger Athlet von Swiss Athletics am Start, hielt bis 3500 m mit, danach liess er leicht abreissen. In einem Weltklasse-Feld reichte es noch für Platz 7. Ryffel (13:07,54) hatte vor 40 Jahren an den Sommerspielen in Los Angeles mit Silber über 5000 m für eine Sternstunde in der Schweizer Leichtathletik gesorgt. Mehrere Läufer versuchten ihm in den vergangenen Jahrzehnten den Rekord abzujagen.
Doch Pierre Délèze, Christian Belz, Julien Wanders oder Jonas Raess scheiterten. Lobalu hingegen war sich seiner Sache sicher und hatte sich schon beim GP Bern bei Ryffel dafür entschuldigt, dass er dessen 5000-m-Rekord tilgen werde.
Vor zwei Jahren hatte sich Dominic Lobalu in das Schaufenster der Leichtathletik-Welt katapultiert. Gleich bei seinem ersten Auftritt in der Diamond League lief er in Stockholm über 3000 m sensationell zum Sieg. Mittlerweile ist der Flüchtling aus dem Südsudan in der Schweiz ein bekanntes Gesicht. Nicht zuletzt, weil er vor kurzem die Freigabe von World Athletics erhielt, künftig seine Wahlheimat an internationalen Wettkämpfen zu vertreten.
Ingebrigtsen mit Jahresweltbestleistung
Im Oval von Oslo wurden auch abseits von Lobalu Top-Leistungen abgerufen. Lokalmatador Jakob Ingebrigtsen konnte in seinem Wohnzimmer etwa einen hauchdünnen Sieg feiern. Über 1500 m wurde er vom Kenianer Timothy Cheruiyot auf der Zielgeraden beinahe noch abgefangen. Der Norweger rettete den Sieg mit einem Hechtsprung aber um 3 Hundertstel spektakulär über die Ziellinie und stellte in 3:29,74 Minuten eine Jahresweltbestleistung auf.
Knapp nicht zum Sieg reichte es derweil Karsten Warholm über 400 m Hürden. Der norwegische Weltrekordhalter musste sich um 7 Hundertstel dem Brasilianer Alison dos Santos geschlagen geben, der in 46,63 Sekunden wie Ingebrigtsen Jahresweltbestleistung lief.