Tadesse Abraham hat seine Marathon-Karriere mit einem Paukenschlag beendet. Beim Valencia-Marathon, seinem 28. und letzten Rennen über 42,195 km, kam der 42-Jährige als 5. ins Ziel und stellte mit 2:04:40 Stunden einen neuen Schweizer Rekord auf. Seine bisherige Bestmarke, aufgestellt im März dieses Jahres in Barcelona, unterbot er damit um 21 Sekunden.
Mit 42 Jahren unter den Besten
Abraham teilte sich das Rennen auf dem schnellen Kurs in Valencia perfekt ein. Die Rennhälfte passierte der gebürtige Eritreer in einer Zeit von 1:02:12 Stunden um Rang 20 herum. Auf den zweiten 21,1 km schluckte Abraham einen Läufer nach dem anderen und arbeitete sich bis auf Platz 5 vor. Den Tagessieg schnappte sich der Kenianer Sebastian Sawe, der bei seinem Marathon-Debüt nach 02:02:05 Stunden ins Ziel kam.
Abrahams Zeit lässt sich auch im internationalen Vergleich sehen. Auf der europäischen Bestenliste figuriert er neu auf Rang 4. In seiner Altersklasse gehört er weltweit zu den Schnellsten. Einzig der Äthiopier Kenenisa Bekele lief bei den über 40-Jährigen noch schneller als der Schweizer. Vor einem Jahr kam Bekele ebenfalls in Valencia nach 2:04:19 Stunden ins Ziel.
Kreis schliesst sich in Zürich
Seinen ersten Marathon hatte Abraham 2009 in Zürich, damals noch unter der Flagge seines Geburtslands Eritrea bestritten. Sieben Jahre später schnappte er sich in Seoul den Schweizer Rekord von Viktor Röthlin (2:06:40). Seine eigene Bestmarke blieb danach lange unangetastet, ehe er im Herbst seiner Karriere immer schneller wurde. In Zürich (2022), Berlin (2023) und zuletzt in Barcelona stellte er jeweils einen neuen nationalen Rekord auf.
In seinem Leistungsausweis stehen drei Olympia-Teilnahmen (Platz 7 in Rio), zwei WM-Marathons und vier EM-Starts. Ein Karriere-Highlight erlebte er an der EM 2016 in Amsterdam, wo er sowohl im Einzel als auch mit dem Team Europameister im Halbmarathon wurde.
Trotz bestechender Form endet die Karriere von Abraham in zwei Wochen endgültig. Beim Zürcher Silvesterlauf steht er ein letztes Mal als Profi an der Startlinie.