Nicht nur, dass die Zuschauer im Zürcher Letzigrund am Donnerstag mit Leichtathletik der Sonderklasse verwöhnt werden. Gleich 4 Schweizer Athletinnen und Athleten tummeln sich im elitären Zirkel der Diamond-League-Teilnehmer. Das Quartett startet mit polyvalenter Erwartungshaltung.
Mujinga Kambundji
- Für die Bernerin kommt der Heimevent zum optimalen Zeitpunkt. An der SM in Basel brillierte sie über 100 und 200 Meter und katapultierte sich mit ihren Leistungen mitten in die Weltspitze. Im Gegensatz zum vergangenen Wochenende, als Mujinga Kambundji einen Start-Ziel-Sieg feierte, erwartet sie in Zürich einen engen Kampf: «Auf der Geraden werde ich neben mir einige Leute haben, vor mir vielleicht auch. Es ist ein ganz anderes Laufen, als wenn man alleine vorne weg ist.»
Alex Wilson
- Der Formstand des Baslers ist ein grosses Fragezeichen – auch für ihn selbst. «Ich weiss eigentlich gar nicht, wo ich stehe», so Wilson. Der Sprinter ist jedoch optimistisch, Verletzungsprobleme hinter sich zu lassen. Das Publikum werde wie immer hinter ihm stehen. «Es gibt nichts Besseres», freut sich der 28-Jährige. Und Angst kennt er, selbst im Angesicht prominentester Konkurrenten, sowieso nicht: «Wieso auch? Jedes Rennen beginnt bei Null. Für morgen setze ich mir keine Grenzen.»
Lea Sprunger
- Auf der nervenzehrenden Suche nach der Geschwindigkeit ging die Waadtländer Langhürdlerin aussergewöhnliche Wege. An der Schweizer Meisterschaft bestritt sie unter anderem die 100 Meter. Das Ziel, den Speed wiederzufinden, habe sie erreicht. Als weiteren Vorsatz nennt Lea Sprunger auch eine Zahl: Eine 54er Zeit soll es über die 400 Meter Hürden werden. Dies mit Hilfe des Publikums: «Etwa 90 Prozent der Zuschauer werden auf meine Bahn schauen. Das kann mich über die letzten 100 Meter pushen.»
Kariem Hussein
- «Einige erfahrene Kollegen haben mich vorgewarnt, ich würde vielleicht nie wieder eine Zeit unter 50 Sekunden schaffen», erzählt Kariem Hussein. Nach einer komplizierten Phase mit zahlreichen Verletzungen zerstreute er an den SM derartige Zweifel auf bestmögliche Art: In 49,21 Sekunden löste er das WM-Ticket über 400 m Hürden. Nach Tränen der Erlösung am Rheinknie will er in der Limmatstadt vor allem eines: «Die Stimmung und Erfahrung im Stadion aufsaugen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 27.08.2019, 22:30 Uhr