- Andri Struzina rudert an den European Championships im Leichtgewichts-Einer zu Bronze.
- Eine Stunde später erreicht auch der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Jan Schäuble und Raphaël Ahumada den 3. Platz
- Es sind die ersten beiden Medaillen für die Schweizer Delegation in München.
- Der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen wird Fünfter.
Am 4. Tag der European Championships in München hat es für die Schweiz mit den ersehnten Medaillen geklappt. Dafür verantwortlich zeichneten die Ruderer. Zuerst sicherte sich Andri Struzina im nicht olympischen Leichtgewichts-Einer Bronze. Eine Stunde später zogen Jan Schäuble und Raphaël Ahumada im Leichtgewichts-Doppelzweier nach.
Dieser Doppel-Coup ist für den Schweizer Verband Swiss Rowing eine doppelte Genugtuung. Denn sowohl Struzina als auch Schäuble und Ahumada stritten sich in dieser Saison um die beiden EM-Plätze im olympischen Leichtgewichts-Doppelzweier. In allen möglichen Kombinationen wurde gerudert. Zum Schluss musste Struzina in den sauren Apfel beissen und in den nicht olympischen Leichtgewichts-Einer ausweichen.
Er tat dies mit dem Bronzegewinn höchst erfolgreich. Und auch der Doppelzweier lieferte ab. «Win-win» für Swiss Rowing sozusagen.
Struzina früh in sicheren Gefielden
Im 5-köpfigen Einer-Finalfeld – der Bulgare Lazar Penev hatte kurzfristig Forfait erklären müssen – lag Struzina von Anfang an auf Medaillenkurs. Zusammen mit dem Griechen Antonis Papakonstantinou und dem Italiener Gabriel Soares setzte sich der Schweizer rasch von den beiden Mitkonkurrenten ab. Ab Rennhälfte war nur noch die Frage, auf welchem Podestplatz Struzina ins Ziel rudern würde.
Auf dem 3. Rennviertel musste Struzina dann seine beiden Mitstreiter ziehen lassen, so dass er sich auf den letzten Metern darauf beschränken konnte, die Bronzemedaille ins Ziel zu rudern. Gold sicherte sich Papakonstantinou vor Soares.
«Ich denke, ich kann mega zufrieden sein mit diesem 3. Platz», sagte ein zufriedener Struzina im Ziel. Angesprochen auf den Doppelzweier meinte der Bronzegewinner: «Unser Trainer schaut sehr auf die Resultate. Ein 3. Platz an einer EM ist sicher gute Werbung.»
Auch Schäuble/Ahumada liefern ab
Schäuble/Ahumada legten in ihrem Final los wie die Feuerwehr und lagen schon nach wenigen 100 Metern in Führung. Auch bei Rennhälfte hatte das Schweizer Boot noch Platz 1 inne. Unmittelbar vor der 1500-m-Marke musste das Duo dann dem favorisierten irischen Gespann mit Fintan McCarthy und Paul O'Donovan – seines Zeichens Olympiasieger und Weltmeister – die Führung überlassen.
In der Folge entwickelte sich ein packender Zweikampf um Silber zwischen der Schweiz und Italien, welchen die Olympia-Dritten Pietro Ruta/Stefano Oppo mit einer guten Sekunde Vorsprung für sich entscheiden konnten. Auf den allerletzten Metern kamen sogar die Portugiesen noch stark auf, so dass Schäuble/Ahumada lediglich 0,38 Sekunden Reserve über die Ziellinie retteten.
Merz/Rol auf Platz 5
Das 3. Schweizer Boot in einem A-Final war am Sonntag der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen mit Patricia Merz und Frédérique Rol. Das Duo hatte mit der Medaillenentscheidung jedoch nichts zu tun und wurde mit 5 Sekunden Rückstand auf den Bronze-Rang Fünfte. Gold sicherten sich die überlegenen Britinnen Emily Craig und Imogen Grant.