Die Handballerinnen von GC Amicitia sind noch einen Sieg von einer der grösseren Überraschungen im Schweizer Frauen-Handball entfernt. Der Fünfte der Qualifikation entschied die 3. Partie im Playoff-Final gegen Rekordmeister Brühl auswärts mit 32:31 n.V. für sich und kann am Samstag vor eigenem Anhang den Meistertitel eintüten.
Die Partie in der Kreuzbleiche-Halle war in der Verlängerung hochdramatisch. Nachdem GC Amicitia einen schnellen Zweitorevorsprung wieder verspielt hatte, stand es 2 Minuten vor Ende der zehnminütigen Zusatzschlaufe 29:29. Danach galt: Jeder Schuss ein Treffer.
29:30 durch Joline Erni, 30:30 durch Malin Altherr, 30:31 durch Kim Erni, 31:31 durch Altherr. Schliesslich war es erneut Kim Erni, welche die Zürcherinnen 7 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum Sieg schoss. Ein letzter Verzweiflungsversuch Brühls von der Mittellinie landete an der Latte.
Wick mit 10 Treffern, Kuratli mit 12 Paraden
Kim Erni wurde als beste Spielerin der Gäste ausgezeichnet. Insgesamt hatte sie 7 Mal getroffen. GC-Topskorerin war Chantal Wick, welche 10 Treffer erzielte. Wie schon in den ersten beiden Partien war auch Goalie Seraina Kuratli einer der Zürcher Erfolgsgaranten. Die Keeperin, erst seit kurzem 17-jährig, kam auf 12 Paraden. In der Finalserie hat sie bereits 39 Brühler Würfe abgewehrt.
GC Amicitia ist damit noch einen Sieg vom ersten Meistertitel seit der Fusion von Amicitia und GC vor 14 Jahren entfernt (die Amicitia-Frauen hatten bereits einmal in der Saison 2003/04 triumphiert). Rekordmeister und Titelverteidiger Brühl muss hingegen plötzlich um den 33. Meistertitel bangen. Das hätte vor 2 Wochen kaum jemand für möglich gehalten.