Elohim Prandi ist der Mann der Stunde bei Frankreich. Mit dem unglaublichen Freiwurf-Treffer in letzter Sekunde hat er sein Team im Halbfinal gegen Schweden noch in die Verlängerung und damit letztlich in den Final gerettet, das Momentum in der Overtime war nach Prandis Kunststück vollumfänglich auf die Seite der Franzosen gekippt.
«Mit solchen Teamkollegen sind Wunder möglich», sagte Goalie Rémi Desbonnet nach dem Sieg gegenüber Handball World. Dieser Treffer habe ihnen neue Energie gegeben. Auch Hugo Descat sagte: «Der Ausgleichstreffer hat uns heiss gemacht. Es war ein verrücktes Spiel, das Ende war ein wenig magisch.»
Messerangriff vor 2 Jahren
Noch die letzte EM hatte Prandi aus einem brutalen Grund verpasst. In der Silvesternacht vor zwei Jahren war er Opfer einer Gewalttat geworden: Der 25-jährige Rückraumspieler wurde mit mehreren Messerstichen in die Brust verletzt und fiel für die EM 2022 aus. Seine Teamkollegen scheiterten damals wegen eines 33:34 ebenfalls gegen Schweden hauchdünn im Halbfinal.
Nun, mit Prandi, konnte man die Skandinavier aber besiegen und steht erstmals seit 2014 im Final. Genau wie vor 10 Jahren heisst der Gegner erneut Dänemark, damals hatten die Franzosen dank einem 41:32 den Titel geholt. Es ist ein hochklassiger Final zu erwarten, die beiden Nationen standen sich bereits bei der letzten WM und bei den vergangenen zwei Olympischen Spielen im Endspiel gegenüber.
Die Dänen, die ihren Halbfinal gegen Deutschland mit etwas weniger Spektakel und damit souveräner gewonnen hatten, gehen als amtierender Weltmeister leicht favorisiert ins Spiel. Für den verlorenen EM-Final vor 10 Jahren könnten sie jetzt Revanche nehmen und ihren 1. Kontinental-Titel seit 2012 holen.