St. Moritz: Der Nobel-Wintersport-Ort im Engadin war bislang auf Weltcup-Stufe für Ski alpin und vor allem für Bob bekannt. Der Eiskanal in Celerina wurde vor mittlerweile 120 (!) Jahren – anno 1904 – in Betrieb genommen. Nun hat St. Moritz ein neues Territorium erobert und verfügt seit kurzem über eine dauerhaft angelegte Skicross-Rennpiste.
Apropos Skicross: Hierzulande hatte diese Freestyle-Sportart auf Weltcup-Niveau bislang seit 2014 ihr Domizil in Arosa. Ab 2019 kam die Destination Veysonnaz im Wallis dazu. Neu sorgt also St. Moritz als 2. Bündner Austragungsort dafür, dass die Schweiz gleich mit 3 Weltcup-Veranstaltungen im Rennkalender auftaucht.
Gespickt mit allem, was es braucht
Die Symbiose zwischen St. Moritz und Skicross-Infrastruktur gilt als Seltenheit. Denn auf dem ganzen Globus gibt es nur wenige Anlagen dieser Disziplin, die nicht bloss temporär errichtet und genutzt werden. So ist der dauerhafte Parcours im Engadin erst der zweite in Mitteleuropa nach jenem auf der Reiteralm in der Steiermark.
Die Piste ist gespickt mit 68 Hindernissen – von Bodenwellen und Mulden über rasante 90-Grad-Steilwand-Kurven bis hin zu hohen Sprüngen. Entsprechend beinhaltet sie alles, was das Skicross-Herz höher schlagen lässt, und sie sorgt im Rennmodus für Spektakel, wie der St. Moritzer Rennleiter ausführt. «Denn es ist wichtig, dass nicht schon am Start alles entschieden ist. Unterwegs soll die Möglichkeit bestehen, um Zeit aufzuholen oder im anderen Fall Fehler zu machen», sagt Robin Miozzari.
Testlauf und Generalprobe in einem
Am Wochenende feiert die Strecke auf höchster Ebene ihre Feuertaufe, wenn der Weltcup-Tross für ein Rennen zu Gast ist. Es ist dies gleichzeitig die Hauptprobe für die Weltmeisterschaften, die – eingebettet in die Titelkämpfe im Snowboard, Freestyle und Freeski im Engadin mit total 28 Entscheidungen in 15 Sparten – im März 2025 stattfinden werden.
Der durch Netze abgesperrte und so von der Öffentlichkeit separierte Skicross-Kurs in St. Moritz als gefragtes Produkt erlaubt es den Top-Athletinnen und -Athleten aber auch, den ganzen Winter über an einem fixen Ort zu trainieren.
Im oben eingebetteten Audio-Beitrag von Radio SRF Sport erfahren Sie, dass die Schweiz bei der Ausgestaltung des Trainingsplans kein Vorrecht geniesst. Stattdessen wird erklärt, wie die Reservation für die einzelnen Nationen via Bergbahnen funktioniert und welche Alternative für den Breitensport besteht.