Der Traum von WM-Gold vor heimischem Publikum lebt für die Schweizer Unihockey-Nati weiter. Durch den Zittersieg über Lettland am Donnerstag sicherte sie sich die 12. Halbfinalqualifikation in Folge an Weltmeisterschaften.
Die Chancen auf den ersten Finaleinzug seit 1998 stehen für die Schweiz wohl besser denn je. Erstmals seit 18 Jahren stehen den hiesigen Unihockeyanern im Halbfinal nämlich nicht die Giganten Finnland oder Schweden, sondern der traditionelle «Bronze-Gegner» Tschechien gegenüber.
Viermal in Serie hatte der kleine Final in den letzten Jahren Schweiz – Tschechien geheissen. Heuer bietet sich einem der beiden Teams wieder einmal die Chance, nicht um den Trostpreis, sondern um den begehrten WM-Pokal zu kämpfen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Duelle zwischen den beiden Teams stets knapp und nervenaufreibend sind.
2021: Tschechien gewinnt Bronze
Bevor sie im Spiel um Platz 3 um Edelmetall kämpften, hatten sich die Schweiz und Tschechien an der letztjährigen WM in Helsinki bereits in der Gruppenphase gegenübergestanden. Erst im Schlussdrittel machte die Schweiz den Unterschied und gewann dank Treffern von Jan Zaugg und Christoph Meier schliesslich 4:2.
Nachdem die Eidgenossen im Halbfinal gegen Schweden abermals den Kürzeren gezogen hatten, kämpften sie gegen Tschechien um die bronzene Auszeichnung. Das Turnier endete aus Schweizer Sicht mit einer herben Enttäuschung.
15 Minuten vor Schluss führte die Schweiz mit 3:1, ehe die Tschechen aufdrehten. Erst in der 59. Minute glichen sie aus und brachten die Partie damit in die Verlängerung. Dort sorgte Filip Langer 22 Sekunden vor der Schlusssirene für die Entscheidung und damit einen ekstatischen Platzsturm der tschechischen Spieler.
2018: Umgekehrtes Bild
Auch vor 4 Jahren in Prag kreuzten sich die Wege der beiden Mannschaften zweimal. Tschechien setzte sich in der Gruppenphase mit 6:4 durch, im Bronzespiel behielt die Schweiz die Oberhand. Sie gewann dank besserem Start- und Schlussdrittel mit 4:2 und sicherte sich die bis dato letzte Medaille an Weltmeisterschaften.
Das Turnier 2018 dürfte einigen Schweizer Unihockey-Fans dennoch bitter in Erinnerung geblieben sein: Im Halbfinal scheiterte die Nati ultraknapp im Penaltyschiessen an Schweden.
2016: Für einmal ein deutliches Resultat
Mit 8:5 gewann die Schweiz das Bronze-Spiel ungewohnt deutlich. Nach klarer Halbfinal-Pleite gegen Schweden konnten sich die Schweizer in Lettland für den kleinen Final wieder aufbäumen. Sie hatten in jedem Abschnitt die Nase vorne und jubelten über Edelmetall.
2014: Mitteldrittel macht den Unterschied
Nach einer 1:10-Klatsche gegen Schweden musste die Schweiz den Gang ins Bronzespiel antreten und erlebte dort mit einer 3:4-Niederlage gegen Tschechien den nächsten Tiefschlag. Die Tschechen erzielten alle ihre Tore im Mitteldrittel und durften sich die Bronzemedaille umhängen lassen.