Fürs Erste darf Natalie Maag ihren Schlitten einlagern, die Saison der Rodlerin ist vorbei. Eine Saison, auf die sie gerne zurückblickt. Neben den individuellen Einheiten hat sich Maag als einzige Schweizer Weltcup-Rodlerin der deutschen Equipe angeschlossen.
Nun erntete sie die Früchte aus dem perfekten Trainingsmix. Zwar habe sie ein wenig ein «Auf und Ab» erlebt, dennoch durfte sie sich über das beste Jahr ihrer bisherigen Karriere freuen: Das Podest in Oberhof, die endgültige Etablierung in der Weltspitze. Und, alles überragend, WM-Silber in Altenberg. Läppische 72 Tausendstelsekunden fehlten zum Weltmeister-Titel.
Die Medaille hat «eine Ecke ab»
Für die fast perfekte Leistung im WM-Sprint gab es eine nicht ganz perfekte Medaille. Maag erzählt: «Erst musste ich zwei Tage darauf warten, dann fehlte am Silberrand eine Ecke.» Sie bat um eine neue, die sie später auch erhielt. Jetzt hat die 26-Jährige zwei Silbermedaillen, die Präferenzen sind klar: «Die mit der Ecke ab habe ich lieber, zu ihr gibt es eine Geschichte. Die andere ist mehr vorzeigbar.»
Als Sportlerin sei Maag enorm ehrgeizig und detailversessen, beschreibt Cheyenne Rosenthal ihre Teamkollegin und Kontrahentin. Die deutsche Rodlerin verbringt nach der Saison etwas Zeit mit der Wetzikerin. Neben der Bahn sei die Schweizerin hingegen fürsorglich, habe im Bedarfsfall stets ein offenes Ohr und Worte der Aufmunterung.
Der Traum von einer Medaille
Zum Ehrgeiz der Sportlerin Maag gehören auch hohe Ziele. An den Olympischen Winterspielen soll es Edelmetall sein – wenngleich ihre Paradedisziplin Sprint nicht zum Programm gehört. Gold sei freilich schwierig zu gewinnen, da müsse es in allen vier Läufen perfekt aufgehen. Aber: «Von einer Medaille darf ich schon träumen.» Für diesen Traum heisst es schon bald wieder schuften. Auch wenn der Schlitten vorerst weggestellt ist, geht es im April schon wieder los mit der Vorbereitung auf die neue Saison.