Beim Auftritt der Motocross-Weltelite in Frauenfeld ruhen die Schweizer Hoffnungen unter anderem auf MXGP-Fahrer Jeremy Seewer. Der 30-Jährige fährt seit über 12 Jahren in der Motocross-WM mit, seit 2018 in der MXGP-Klasse. Er tut dies sehr erfolgreich: 2019, 2020 und 2022 beendete Seewer die WM-Wertung in der «Königsklasse» jeweils auf Rang 2, in der letzten Saison wurde er Dritter. Total 8 Mal stand er in der MXGP-Klasse zuoberst auf dem Podest.
In Frauenfeld war Seewer das Glück indes nicht immer hold. So stürzte er beispielsweise im Vorjahr im ersten von 2 Rennen 2 Mal und verpasste somit in der Tageswertung die Top 10. Dies soll heuer nicht passieren, auch wenn der Bülacher seit seinem Wechsel von Yamaha zu Kawasaki noch nach dem richtigen Setting sucht. «Ich bin noch nicht eins mit dem Motorrad», sagt er.
Doppelter Heimvorteil in Frauenfeld
Am Sonntag stehen in Frauenfeld – wie im Motocross üblich – gleich 2 WM-Läufe auf dem Programm. Für Seewer werden es Rennen mit Heimvorteil sein – und zwar im doppelten Sinn. Zum einen liegen keine 30 km zwischen Bülach und dem Thurgauer Hauptort. Zum anderen wird die Motocross-Piste in Frauenfeld von Seewers Bruder Roger präpariert.
Jeremy mag den Boden sehr technisch und sehr tief, damit er schwierig zu fahren ist.
Dies hat durchaus Vorteile. Zwar kann Streckenbauchef Roger Seewer keine zu 100 Prozent auf seinen Bruder abgestimmte Piste aus dem Boden stampfen. Da und dort etwas nach dem Gusto von Jeremy einfliessen zu lassen, liegt hingegen durchaus drin. «Ich kann schöne, lange Kurven machen oder den Boden nach seinen Vorstellungen präparieren», sagt Roger Seewer. «Jeremy mag den Boden sehr technisch und sehr tief, damit er schwierig zu fahren ist.»
Im Vorjahr machte die Motocross-WM nach einem fünfjährigen Unterbruch wieder Halt in Frauenfeld. Rund 18'000 Fans strömten an die Strecke. In diesem Jahr erwarten die Veranstalter einen Publikumsaufmarsch in ähnlicher Grössenordnung.