Während 20 Saisons war Tom Lüthi fester Bestandteil im Motorrad-Zirkus. Im November geht die lange Karriere des Emmentalers nun zu Ende. «Irgendwann ist der Tag da. Ich habe gespürt, dass es jetzt so weit ist», erklärt der 34-Jährige. Der Entscheid sei jedoch nicht aus heiterem Himmel gefallen, es sei ein Abwägen vieler Faktoren gewesen.
«Ich habe mir überlegt, was die Möglichkeiten sind, wie die sportlichen Chancen aussehen, wie es mit dem Team und der Klasse aussieht.» Die Gedanken an den Rücktritt haben sich aufgrund der schwachen ersten Saisonhälfte in der Moto2-WM zugespitzt. «Ich konnte mich dann zwar steigern. Am Schluss musste ich aber doch sagen, dass der Moment gekommen ist. Vor allem im Hinblick auf die Zukunft.»
Das sind grosse Chancen, um nach der aktiven Zeit meine Erfahrungen weiter zu geben.
In der Zukunft bleibt Lüthi dem Motorrad-Sport erhalten, wird Sportchef beim deutschen Prüstel-Moto3-Team und amtet zudem als Manager des Schweizer Talents Noah Dettwiler. «Das sind grosse Chancen, um nach der aktiven Zeit meine Erfahrungen weiter zu geben.»
Vor allem die Arbeit mit Dettwiler, den Lüthi in die Moto3-WM führen will, bedeutet dem Weltmeister von 2005 sehr viel. «Es liegt mir am Herzen, dass wir den Schweizer Motorrad-Sport am Leben halten. Vor meiner Zeit gab es da ein riesiges Loch. Jetzt ist es wichtig, dass wir dranbleiben. Und ich glaube, ich kann da etwas bewirken.»
Abschluss geniessen, aber möglichst erfolgreich
Bevor Lüthi seine neuen Aufgaben in Angriff nimmt, stehen in der Moto2-WM noch 7 Rennen aus. Mit Platz 9 am vergangenen Wochenende realisierte der Routinier sein bisher bestes Saisonergebnis. Diesen Aufwärtstrend möchte er gerne fortführen. «Sicher möchte ich es auch geniessen. Aber ich gehe an den Start, um erfolgreich zu sein, den Fokus zu haben und möglichst gute Resultate nach Hause zu fahren.»