2019 feierte Randy Krummenacher mit dem WM-Titelgewinn in der Supersport-Klasse einen seiner grössten Erfolge. Zuletzt erlebte der 33-jährige Zürcher allerdings problembehaftete Saisons. Nun will er in der MotoE einen Neustart machen und wieder zu Höhenflügen ansetzen.
«Als ich erfahren habe, dass Ducati das elektrische Motorrad baut, hat es angefangen, mich richtig zu interessieren. Sie haben eine super Maschine gebaut», erklärt Krummenacher. In der kommenden Saison kommen neu alle Einheitsmotorräder in der MotoE vom italienischen Hersteller.
Nachfolger von Aegerter
Krummenacher folgt im deutschen Team Dynavolt Intact auf seinen Landsmann Dominique Aegerter. Dieser verabschiedete sich Ende letzter Saison nach dem MotoE-Titelgewinn Richtung Superbike-WM. «Es hat von Anfang an gepasst. Ich kenne Jürgen Lingg (Teamchef, Anm. d. Red.) schon seit vielen Jahren. Wir haben ein sehr gutes Team und eine gute Grundlage, um erfolgreich zu sein», gibt sich der Zürcher zuversichtlich.
In der MotoE betritt Krummenacher Neuland. Und er musste in einer Simulation schon feststellen, dass die körperliche Belastung in den deutlich kürzeren Rennen entgegen seiner Erwartungen in etwa gleich gross ist wie bei Rennen mit Verbrennungsmotoren. «Die Runden sind so intensiv», sagt der Schweizer.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrern in der WM hat er keine Erfahrung in der elektronischen Serie. Weil in dieser Saison mit Ducati ein neues Motorrad zum Einsatz kommt, sei dieser Nachteil aber relativ klein. «Das kommt mir sicher ein bisschen zugute. Aber ich muss immer noch dazulernen, dieses Elektro-Motorrad zu fahren, und ein bisschen mehr Vertrauen haben.»
Krummenacher bei Rennsimulation Zweiter
Bei den offiziellen Tests im März in Jerez und im April in Montmelo reihte sich Krummenacher im Mittelfeld ein. Bereits sehr gut lief es ihm auf dem Circuit in Katalonien in der abschliessenden Rennsimulation über sieben Runden, in der einzig der Italiener Nicholas Spinelli schneller war. «Wir konnten uns immer steigern, waren vorne dabei. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, es macht viel Spass, das Motorrad zu fahren», blickt er auf die Vorbereitung zurück.
In seinem ersten Qualifying belegte Krummenacher Rang 4. «Ich kann zufrieden sein, ich bin nah an der Spitze dran», zog er eine erste Zwischenbilanz. Die Bestzeit stellte Matteo Ferrari/ITA bei schwierigen Bedingungen trotz eines Sturzes auf.