Obwohl Joan Mir die WM-Wertung auch schon vor dem Grand Prix von Europa in Valencia Anfang November mit einem Vorsprung von 14 Punkten angeführt hatte, wies der Spanier zu diesem Zeitpunkt in der Königsklasse keinen einzigen Rennsieg auf. Deshalb wurde seit geraumer Zeit darüber diskutiert, ob sein Titelgewinn einen Makel hätte, würde der Suzuki-Pilot auch bis zum Ende der Saison nicht siegen.
Mirs Titel wäre eine Sensation.
Konstant und Profiteur
Diese Diskussion hat Mir mit seinem Sieg in Valencia vor einer Woche im Keim erstickt. Bei noch 2 verbleibenden Rennen beträgt sein Vorsprung nun 37 Punkte. Bereits beim 2. Rennen in Valencia am Sonntag könnte sich der Spanier zum Weltmeister krönen.
Joan Mir als Weltmeister in der MotoGP? Ein Fahrer, den vor 6 Jahren kein Team haben wollte, weil er als schwer vermittelbar galt? «Das wäre eine Sensation», sagt SRF-Kommentator Claude Jaggi. Ein Zufallsweltmeister wäre der 23-Jährige allerdings nicht. «Er war der konstanteste Fahrer und hat von Ausfällen profitiert.»
9 verschiedene Sieger in dieser Saison
Der prominenteste Ausfall dabei ist der 6-fache MotoGP-Weltmeister Marc Marquez. Der Spanier hatte sich beim 1. Rennen Mitte Juli in Jerez bei einem Sturz den Arm gebrochen und wird erst nächste Saison wieder Rennen bestreiten.
Die gesamte WM sei deshalb viel spannender geworden, so Jaggi. «Das belegen die neun verschiedenen Sieger in diesem Jahr. Erst in den letzten zwei Wochen hat sich abgezeichnet, dass Suzuki besser ist.»
Maschine und Hinterreifen harmonieren
Nach dem ersten Rennen in Valencia führt Suzuki nämlich auch die Hersteller- und die Teamwertung an. Am Sonntag gab es dank Mir und Alex Rins gar den ersten Suzuki-Doppelsieg seit 1982.
Dem japanischen Rennstall spielte diese Saison vor allem der neue Hinterreifen in die Karten, mit dem die wendigen Suzuki-Maschinen perfekt zu harmonieren scheinen.
Dreifach-Triumph für Suzuki?
Weltmeister, Sieger der Hersteller- und Teamwertung: Für Joan Mir und Suzuki rückt die «Triple Crown» schon am nächsten Sonntag in greifbare Nähe – ein Szenario, von dem zu Beginn der Saison kaum jemand zu träumen gewagt hätte.