Normalerweise geht es im Motorsport um weniger als Sekunden. In Le Mans ist das nicht unbedingt der Fall: Mehr als 86'000 Sekunden lang dauert das berühmte Rennen auf dem «Circuit des 24 Heures». Heuer feiert der Event am Freitag sein 100-Jahre-Jubiläum.
Der Startschuss zum ersten 24-Stunden-Rennen von Le Mans erfolgte am 26. Mai 1923. Damals mussten die Fahrer nach dem «Beginn» noch zu ihren Boliden rennen. Das Langstreckenrennen war als PR-Aktion eingeführt worden und sollte beweisen, dass Autos überhaupt 24 Stunden am Stück fahren können.
6 Kilometer geradeaus – mit 320 Sachen
Über die Jahre entwickelte sich die Veranstaltung zu einer der prestige-trächtigsten und berüchtigtsten im Motorsport. So rasen die Piloten beispielsweise auf der «Mulsanne Straight», mit knapp 6 Kilometern die längste Gerade der Welt, mit über 320 km/h entlang. Seit 1990 entschleunigt eine Schikane den Streckenteil.
Das 24-Stunden-Rennen war aber auch Schauplatz der grössten Tragödie der Motorsport-Geschichte: Ein Massencrash hatte 1955 über 80 Tote zur Folge, sowohl Fahrer als auch Zuschauende.
Auch die Schweiz hinterliess ihre Spuren in Les Mans: 1989 siegte ein deutsch-schwedisches Team im Auto von Peter Sauber, dem ehemaligen Chef des gleichnamigen Formel-1-Rennstalls. Mit Marcel Fässler (3 Siege), Neel Jani (1) und dem aktuellen Titelverteidiger Sébastien Buemi (4) haben auch Schweizer Piloten das Rennen insgesamt 8 Mal gewonnen.