- Die Schweizer Triathletin Julie Derron gewinnt in Paris 2024 überraschend Silber.
- Gold geht an die Französin Cassandre Beaugrand, Bronze holt sich die Britin Beth Potter.
- Für die Schweiz ist es die 2. Medaille in Paris nach Bronze für Schützin Audrey Gogniat.
- Im Rennen der Männer gehen beim Sieg von Alex Yee (GBR) die Schweizer Max Studer und Adrien Briffod leer aus.
Hatte der Triathlon der Männer am Dienstag noch verschoben werden müssen, genügte die Wasserqualität der Seine am Mittwochmorgen endlich den Ansprüchen, sodass das Triathlon-Rennen der Frauen über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen plangemäss stattfinden konnte.
Und just in diesem Wettkampf schlug die grosse Stunde von Julie Derron. Höchstens mit Aussenseiterchancen gestartet, zeigte die 27-jährige Zürcherin das Rennen ihres Lebens und holte überraschend Silber. Sie musste sich einzig der Französin Cassandre Beaugrand geschlagen geben.
6. Schweizer Olympiamedaille im Triathlon
Derron sorgte damit für die zweite Schweizer Medaille an den Spielen in Paris nach Schützin Audrey Gogniat (über 10 m Luftgewehr).
Im Triathlon war es bei den Frauen bereits die 5. Olympiamedaille nach Brigitte McMahon (Gold 2000), Nicola Spirig (Gold 2012 und Silber 2016) und Magali Messmer (Bronze 2000). Dazu kommt Bronze von Sven Riederer 2004 bei den Männern.
Bis kurz vor Schluss Leaderin
Bis knapp 2 km vor Schluss hatte Derron auf der Laufstrecke die vierköpfige Spitzengruppe angeführt, ehe sich Beaugrand mit einer Tempoverschärfung absetzte und schliesslich mit 6 Sekunden Vorsprung auf Derron triumphierte.
Bronze ging an die Britin Beth Potter (+ 15 s), Beaugrands Landsfrau Emma Lombardi wurde undankbare Vierte (+ 21 s). Flora Duffy, die Olympiasiegerin von Tokio, verlor als Fünfte schon über eine Minute auf Beaugrand.
Starke Leistung auf dem Rad
Zuvor hatte Derron ihre Stärken auf dem Rad vollumfänglich ausspielen können. Mit einem Rückstand von 46 Sekunden auf Leaderin Duffy aus dem Seine-Wasser gestiegen, brauchte sie nicht einmal eine Rad-Runde (10 km), um die Lücke zur Spitze zu schliessen.
In der Folge hielt sie sich bis zum Wechsel auf die Laufstrecke permanent in der Leadergruppe auf und wechselte als Führende auf die Laufstrecke.
Viele Stürze auf der Radstrecke
Die 2. Schweizerin am Start, Cathia Schär, fiel bereits auf der Schwimmstrecke mit einem Rückstand von über 4 Minuten auf die Spitze vorentscheidend zurück. Auf der Radstrecke hatte sie zudem einen Schreckmoment zu überstehen, als eine Fahrerin unmittelbar vor ihr stürzte, sie sich aber mit etwas Glück auf dem Rad halten konnte. Am Ende wurde die 22-jährige Waadtländerin 43.
Überhaupt kam es auf der Radstrecke zu diversen Stürzen. Statt der Wasserqualität der Seine stand während des Wettkampfes plötzlich der Strassenzustand im Fokus. Weil es am Morgen noch geregnet hatte, verwandelte sich die staubige Asphalt-Oberfläche in eine rutschige Unterlage. Zahlreiche Fahrerinnen gingen zu Boden.