- Spanien behält im Olympiafinal im Parc des Princes gegen Gastgeber Frankreich mit 5:3 nach Verlängerung die Oberhand.
- Damit sind die Iberer einen Monat nach dem EM-Titel zum 2. Mal Olympiasieger im Fussball.
- Sergio Camello trifft in der Verlängerung doppelt. In den ersten 30 Minuten fallen gleich 4 Tore.
Spanien ist im Fussball einmal mehr das Mass aller Dinge. 26 Tage nach der gewonnenen EURO in Deutschland und 12 Tage nach dem Titel bei der U19-EM haben die Iberer auch das olympische Fussballturnier dank einem 5:3-Triumph nach Verlängerung über Gastgeber Frankreich gewonnen.
Für Spanien ist es der 2. Olympiasieg nach jenem vor 32 Jahren, damals in Barcelona gegen Polen. Einen solchen Erfolg vor heimischem Anhang hätten sich die Franzosen natürlich nur zu gerne gewünscht. Doch obwohl die Franzosen eine starke Moral bewiesen, mussten sie sich letztlich geschlagen geben.
Doppelter Camello
Im Duell der beiden Gold-Favoriten war die Entscheidung erst in der Verlängerung erfolgt – durch eine Koproduktion zweier Einwechselspieler. Nach einem feinen Zuspiel von Adrian Bernabe überspielte Sergio Camello den französischen Keeper Guillaume Restes sehenswert zum 4:3.
Nach diesem Tor in der 100. Minute wollte den Franzosen nach vorne nicht mehr viel gelingen. Mit dem letzten Angriff, eingeleitet von Spaniens Goalie Arnau Tenas, machte Camello mit seinem 2. Tor den Deckel drauf. Es war der Schlusspunkt einer hochattraktiven, teils vogelwilden Affiche.
Verrückte halbe Stunde
Vor allem die ersten 30 Minuten waren spektakulär gewesen. Mit der ersten Chance brachten die Franzosen das Publikum bereits zum Toben. Nach einer ungenügenden Klärungsaktion von Alex Baena traf Enzo Millot direkt zum frühen 1:0 (11.). Der bei PSG unter Vertrag stehende Goalie Tenas hinterliess dabei nicht einen glücklichen Eindruck.
Scheinbar benötigte Spanien diesen Weckruf, um im Endspiel anzukommen. Denn nur 7 Minuten nach dem Rückstand folgte die postwendende Antwort. Der zuvor noch unglücklich agierende Baena setzte Fermin Lopez in Szene, der völlig freistehend Keeper Restes bezwang.
Nachdem die «Équipe Tricolore» durch Jean-Philippe Mateta kurz darauf beinahe zum Ausgleich gekommen wäre (22.), schockte Spanien die Hausherren mit einem Doppelschlag innert 3 Minuten:
- 25. Minute: Juan Miranda flankt zur Mitte, wo Abel Ruiz am glänzend reagierenden Restes scheitert. Den Nachschuss bringt Lopez locker im Kasten unter – Doppelpack des Barça-Akteurs.
- 28. Minute: Spanien kriegt einen Freistoss, den Baena aus 18 Metern gekonnt über die französische Mauer zum 3:1 ins Netz zirkelt. Restes schaut dem Ball nur nach.
Rettung in die Verlängerung
Bei diesem 2-Tore-Vorsprung für die Mannschaft von Trainer Santi Denia blieb es lange – auch weil die Franzosen lange vergeblich anrannten. Der noch bei Gladbach unter Vertrag stehende Manu Koné war dem Anschlusstreffer gleich zweimal (57./72.) nahe gekommen.
Der spürbare Glaube der Franzosen an die Wende wurde aber doch noch belohnt – und gleichzeitig die spanische Nachlässigkeit bestraft. In der 79. Minute lenkte der eingewechselte Maghnes Akliouche einen Freistoss des neuen Bayern-Spielers Michael Olise zum 2:3 ins Netz.
8 Minuten später hätte Sergio Gomez das Spiel eigentlich entscheiden müssen. Sein Schuss aus bester Position ging allerdings knapp am weiten Pfosten vorbei. Und so kam es, wie es fast kommen musste: Nach einem ungeschickten Tackling von Turrientes gab es Elfmeter für Frankreich, den Mateta in der 3. Minute der Nachspielzeit souverän verwandelte.