Es war eine äusserst emotionale Bronzemedaille, die Tanja Hüberli und Nina Brunner am Freitag an den Olympischen Spielen in Paris errangen. Nur einen Tag zuvor hatten sie den Halbfinal nach vergebenem Matchball auf bitterste Art und Weise verloren. Im SRF-Studio am Trocadéro strahlte das Zentralschweizer Duo mit dem Edelmetall um den Hals. «Man wacht auf und ist einfach überglücklich. Wir haben uns gesagt: ‹Wir haben das jetzt geschafft!›», schilderte Brunner. Hüberli ergänzte, man habe mit Besuch aus der Heimat standesgemäss gefeiert.
Wir haben unsere Seele hier auf das Feld vor dem Eiffelturm gelegt.
Diesem Höhepunkt der mittlerweile 9 Jahre alten gemeinsamen Karriere könnte für Hüberli/Brunner eigentlich ein weiterer folgen. Denn schon ab Dienstag steht in den Niederlanden die EM an, so will es der dicht gedrängte Terminplan des Beachvolleyball-Verbands.
Doch aktuell scheint die Teilnahme der amtierenden Europameisterinnen, die sowohl im Vorjahr als auch 2021 in Wien triumphiert hatten, in weite Ferne gerückt. «Wir haben unsere Seele hier auf das Feld vor dem Eiffelturm gelegt. Wir haben uns noch nicht definitiv entschieden», liess Hüberli die Anwesenheit an der EM offen. Fügte jedoch noch an: «Aber am Dienstag wieder aufs Feld zu stehen, wäre schon eine Herausforderung. Irgendwie fände ich es schade, den Moment jetzt nicht so zu geniessen.»
Es ist schwer vorstellbar, dass die emotionale Verarbeitung schon in den nächsten Tagen abgeschlossen sein kann. Zu viel haben Hüberli/Brunner in Paris erlebt: von Brunners unglaublicher Fussabwehr im Viertelfinal über den Tiefpunkt nach der bitteren Halbfinal-Niederlage bis hin zum Happy End mit bronzener Auszeichnung. Und der Erkenntnis: «Wir haben das jetzt geschafft!»