Shane Rose gehört zu den besten Vielseitigkeitsreitern Australiens. Offiziell wird die Pferdesport-Disziplin, von welcher die breite Öffentlichkeit abseits Olympischer Spiele eher wenig Notiz nimmt, Eventing genannt, früher Military. Ein Mehrkampf bestehend aus den drei Teilprüfungen Dressur, Geländeritt und Springreiten.
Mit dem australischen Team hat Rose an Olympischen Spielen schon zweimal Silber und einmal Bronze geholt. Klar, dass der 51-Jährige auch für den Grossevent in Paris geplant hatte. Kurzzeitig geriet dieses Unterfangen aber in Schieflage.
«Borat»-Badehose sorgt für Aufruhr
Grund dafür war sein Auftritt bei einem Spass-Anlass in der Nähe von Sydney im Februar, bei dem die Reiter verkleidet über die Hindernisse sprangen. Rose entschied sich neben anderen Verkleidungen auch für einen orangefarbenen Badeanzug, wie man ihn von der Filmfigur «Borat» kennt. Und wer den sogenannten «Mankini» schon einmal gesehen hat, der weiss, dass das knappe Kleidungsstück nicht viel Raum für Interpretationen bietet.
Das sahen auch einige Zuschauer und Zuschauerinnen so, die sich beim australischen Reitverband entsprechend beschwerten. Rose wurde vorübergehend von Wettbewerben ausgeschlossen, gleichzeitig wurde eine Untersuchung angekündigt. Die Causa wurde allerdings schnell wieder ad acta gelegt – öffentliche Entschuldigung von Seiten des Verursachers inklusive.
Vor 4 Monaten noch mit etlichen Knochenbrüchen
Einen einiges härteren Rückschlag auf dem Weg nach Paris erlitt Rose indes nur rund einen Monat später. Bei einem Trainingsunfall brach er sich das Becken, den Oberschenkel sowie mehrere Rippen und zog sich zudem eine Gehirnerschütterung zu. Eine Zeit lang lag der Australier auf der Intensivstation.
Den Wettlauf gegen die Zeit hat Rose gewonnen. Zusammen mit der australischen Delegation weilt er in der französischen Hauptstadt. Am Samstag steht zum Auftakt des Wettkampfs der Dressur-Teil auf dem Programm, der sowohl in die Einzel- wie auch Teamwertung einfliesst.