Jenjira Stadelmann strahlt über beide Backen, als sie von ihren ersten Eindrücken in Paris erzählt. Vom Village zeigt sie sich ebenso beeindruckt wie vom Stadion, wo sie am Sonntagabend erstmals im Einsatz stehen wird. Dass sie an den Spielen dabei sein wird, ist seit Ende Mai klar, als sie von Swiss Olympic offiziell selektioniert wurde.
Die Basis zu ihrer Olympia-Qualifikation hatte die 24-Jährige, von allen nur «Jenny» genannt, vor gut einem Jahr mit der Bronzemedaille an den European Games in Krakau gelegt. Mit dem Achtelfinal-Vorstoss an den Canada Open sowie weiteren guten Resultaten erfüllte sie die Kriterien, um in Paris dabei zu sein.
Die Pin-Sammlung wächst bereits
Der Frühling verlief für die in Chiang Mai im Norden Thailands geborene Stadelmann nicht optimal. Wegen einer Handgelenkverletzung und Rückenproblemen verpasste sie im März die Swiss Open in Basel, im April konnte sie ihren Bronze-Coup vom Vorjahr nicht wiederholen und scheiterte bei erster Gelegenheit.
Mittlerweile hat Stadelmann die Beschwerden in den Griff bekommen. Sie sei «gut zwäg» – und zudem schon voll im Olympia-Groove. An ihrer Akkreditierung hängt bereits eine imposante Sammlung von Pins, welche die Athleten der verschiedenen Nationen jeweils gerne untereinander austauschen.
Auftakt gegen Spanierin Marin
Allzu gut hat es die Auslosung mit der Bernerin indes nicht gemeint. Am Sonntag trifft sie zum Auftakt auf Carolina Marin. Die Spanierin ist im Badminton eine Ikone. Neben Olympiagold in Rio hat die 31-Jährige 3 WM- und 7 EM-Goldmedaillen in ihrer Sammlung.
Chancenlos sieht sich Stadelmann deshalb aber nicht. In den bisherigen drei Begegnungen konnte die Schweizerin Marin jeweils sehr ernsthaft fordern und ihr stets einen Satz abnehmen. «Ich glaube, es ist alles möglich. Es kann ja diesmal auch kippen. Vielleicht habe ich einen guten Tag und sie einen schlechten», gibt sich Stadelmann optimistisch.
Bei den Männern vertritt Tobias Künzi die Schweizer Farben. Der Aargauer trifft in seiner Gruppe unter anderem auf Li Shi Feng. Auch das ist eine grosse Herausforderung, der Chinese ist aktuell die Nummer 6 der Welt.