Seit 8 Jahren bilden Tanja Hüberli und Nina Brunner ein Duo. Seite an Seite feierten die Schwyzerin und die Luzernerin bereits einige grosse Erfolge, 2021 und 2023 wurden sie Europameisterinnen. Und doch mussten Hüberli/Brunner im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit auch Niederlagen hinnehmen, die richtig schmerzten.
So zum Beispiel an den Olympischen Spielen in Tokio, als sie nach einer tadellosen Gruppenphase im Achtelfinal auf unglückliche Art und Weise an ihren Landsfrauen Joana Mäder/Anouk Vergé-Dépré scheiterten. Oder nicht zuletzt die Niederlage im Halbfinal von Paris, als Hüberli/Brunner gegen Melissa Humana-Paredes/Brandie Wilkerson im 2. Satz zu einem Matchball kamen und mit einem Bein schon im Gold-Spiel standen.
An Rückschlägen gewachsen
Diese Enttäuschungen haben an Hüberli/Brunner genagt, ja. Aber sie haben sie auch mental stärker gemacht. «Wir mussten beide extrem viel an unserer Ausstrahlung arbeiten und daran, was wir auf dem Platz denken. Das ist manchmal fast schwieriger als das Spielen selber. Dass wir das nun in 7 aufeinanderfolgenden Spielen an einem solch grossen Anlass geschafft haben, macht mich extrem stolz», so Brunner. Und sie gibt zu: «Ich war mir nicht sicher, ob wir das so hinkriegen würden.»
Hüberli erzählt von schwierigen letzten 24 Stunden. Nach der Halbfinal-Niederlage habe sie am Donnerstag extrem schlecht geschlafen. «Das Gedanken-Karussell lief richtig rund», so die 31-Jährige. Gleichzeitig sei sie schnell wieder im «Dann-holen-wir-uns-halt-Bronze»-Modus gewesen, obschon die entscheidenden Ballwechsel des Halbfinals ständig im Kopf herumschwirrten. «Beim Warm-up und auf dem Court waren wir dann aber voll im Moment. Wir haben uns gesagt, dass wir alles geben wollen, was wir in uns haben», schildert Hüberli.
Eisbad? «Ja, aber nicht für uns»
Nach dem verwerteten Matchball machten sich die beiden Bronzegewinnerinnen sofort auf den Weg auf die Zuschauerränge, um mit ihrem Trainerteam zu feiern. «Wir haben viele Leute, die jeden Tag hinter uns stehen, egal ob es gut oder schlecht läuft. Wir haben sehr viel mit ihnen erlebt, auch Enttäuschungen. Es ist schön, nun einen solchen Moment mit ihnen teilen zu können», erzählt Brunner.
Und wie wird der Gewinn der Bronzemedaille nun gefeiert? Das wissen Hüberli/Brunner noch nicht. Klar ist für die beiden: ins Eisbad geht's für sie dieses Mal nicht mehr. Dafür sollen aber die Coaches «leiden»: «Wir machen immer das, was sie uns sagen. Heute sollen sie mal machen, was wir ihnen sagen», scherzt Hüberli.