20 Minuten Nachspielzeit, fast 2 Stunden Unterbrechung und ein verrückter Videobeweis: Das olympische Fussball-Turnier hat einen ebenso chaotischen wie denkwürdigen Start hingelegt. Über vier Stunden nach dem Anpfiff verlor Mitfavorit Argentinien am Ende doch noch mit 1:2 gegen Marokko, nachdem sich die «Albiceleste» zunächst über ein 2:2 gefreut hatte.
Cristian Medina hatte geglaubt, Argentinien mit seinem Kopfballtreffer in der 16. Minute der Nachspielzeit einen Punkt in Saint-Etienne gerettet zu haben. Alle gingen davon aus, dass der Schiedsrichter Glenn Nyberg danach das Spiel beendete, die Mannschaften gingen in die Kabinen, zahlreiche Zuschauer unter den 35'000 Fans stürmten auf den Platz.
Die Spieler aus den Kabinen geholt
Doch nach einer langen Spielunterbrechung standen beide Mannschaften plötzlich wieder auf dem Feld, Nyberg schaute sich die Szene zum vermeintlichen 2:2 noch einmal an der Seitenlinie an – und entschied dann auf Abseits. Der Treffer zählte nicht, das Spiel lief noch wenige Minuten weiter – doch Argentinien traf nicht mehr.
Und so gelang Marokko tatsächlich die grosse Überraschung gegen die Argentinier, den Südamerikanern fiel trotz der beiden Weltmeister Julian Alvarez (Manchester City) und Nicolas Otamendi (Benfica Lissabon) nicht viel ein. Erst in der Schlussphase drehte das Team von Trainer Javier Mascherano auf.
Marokko kurz vor und nach der Pause erfolgreich
Nach dem Doppelpack von Soufiane Rahimi (45.+2 und 51./Foulelfmeter) gelang Giuliano Simeone (68.) der Anschlusstreffer. Die Argentinier vergaben danach weitere gute Möglichkeiten, dann bescherte Schiedsrichter Nyberg den Argentiniern die XXL-Verlängerung – und Medina jubelte nach einer spektakulären Situation mit mehreren Lattentreffern über den vermeintlichen Ausgleich. Ehe das Spiel doch wieder angepfiffen und der Treffer zurückgenommen wurde.