- Simone Biles verpasst den Gewinn ihrer 8. Olympia-Goldmedaille. Am Boden gewinnt sie Silber, am Schwebebalken geht sie leer aus.
- Ein Sturzfestival gibt es am Reck. Der Sieg geht an Mehrkampf-Olympiasieger Shinnosuke Oka aus Japan.
- Alter und neuer Olympiasieger am Barren ist der Chinese Jingyuan Zou.
Boden Frauen: Andrade bezwingt Biles hauchdünn
Der Boden-Wettkampf in der Pariser Bercy Arena hat mit einer faustdicken Überraschung geendet. Zur Olympiasiegerin kürte sich nicht Topfavoritin Simone Biles, sondern Rebeca Andrade. Die Brasilianerin setzte sich mit dem Mini-Vorsprung von 0,033 Punkten vor der US-Turnkönigin durch. Biles zeigte in Sachen Schwierigkeiten zwar eine unglaubliche Übung, hatte aber gleich zwei Übertritte zu verzeichnen. Diese kosteten sie 0,6 Punkte Abzug, womit es ihr hauchdünn nicht zu Gold reichte. Biles hatte die Bodenfläche jeweils mit beiden Füssen verlassen. Bronze ging an Biles' Landsfrau Jordan Chiles (13,766). Für Andrade ist es die zweite Olympia-Goldmedaille nach ihrem Sprung-Triumph in Tokio. In Paris war ihr Biles sowohl am Sprung wie auch im Mehrkampf vor der Sonne gestanden.
Schwebebalken Frauen: D'Amato gewinnt Gold, Biles stürzt
Bereits zwei Stunden zuvor hatte sich am Schwebebalken Überraschendes zugetragen. Biles brachte ihre Übung am «Zitterbalken» nicht wunschgemäss durch und musste das Gerät nach einer Dreier-Kombination verlassen, was als Sturz gewertet wird. Während sie auf Rang 5 leer ausging (13,100 Punkte), erlebten die Italienerinnen einen Freudentag. Alice d'Amato sicherte sich mit 14,366 Zählern Gold, Bronze ging an ihre Landsfrau Manila Esposito (14,000). Für beide ist es in Paris die zweite Medaille, nachdem sie mit dem Team Silber gewonnen hatten. Zwischen den beiden Italienerinnen klassierte sich die Chinesin Yaqin Zhou (14,100).
Reck Männer: Oka gewinnt 3. Gold bei Sturzfestival
Am Reck ging die Goldmedaille an Japan. Mehrkampf- und Team-Olympiasieger Shinnosuke Oka kam auf 14,533 Punkte und damit auf genau gleich viele wie Angel Barajas. Weil der Japaner aber die höhere Wertung bei der Ausführung einstrich, verwies er den 17-jährigen Kolumbianer auf den Silberrang. Bronze ging an Zhang Boheng aus China und Tang Chia-Hung aus Taiwan, die jeweils auf 13,966 Punkte kamen. Beide hatten auch die identische Punktzahl bei Schwierigkeit und Ausführung. Von den übrigen vier Finalisten hatten deren drei Stürze zu verzeichnen und somit keine Chance, in den Medaillenkampf einzugreifen.
Barren Männer: Zou wird Favoritenrolle gerecht
Einen überlegenen Sieg feierte Jingyuan Zou am Barren. Der Chinese stieg als grosser Favorit in den Final und brachte seine schwierige Übung fehlerlos durch. Belohnt wurde er dafür mit 16,200 Punkten – eine Marke, welche die Konkurrenz allesamt deutlich verpasste. Illja Kowtun (UKR/15,500) und Oka (JPN/15,300) blieb Silber respektive Bronze. Zou war bereits vor 3 Jahren in Tokio Olympiasieger am Barren geworden. In Paris ist es nach Silber an den Ringen bereits die zweite Medaille für den Chinesen.