- Simone Biles bewegt sich im Sprung-Final in eigenen Sphären und gewinnt in Paris ihre 3. Goldmedaille.
- Gold am Boden bei den Männern geht in die Philippinen.
- Doppelweltmeister Rhys McClenaghan kürt sich am Pferdpauschen auch zum Olympiasieger.
Sprung Frauen: Biles in einer eigenen Liga
Vor dem Sprung-Final der Frauen war nicht die Frage, ob Simone Biles Gold gewinnen würde, sondern mit welcher Punktzahl. Antwort: 15,300. Der amerikanische Superstar, der bereits mit dem Team und im Mehrkampf Gold in Paris geholt hatte, sicherte sich mit zwei blitzsauberen Sprüngen die 3. Goldmedaille 2024.
Gleich im 1. Sprung zeigte die 27-Jährige den «Biles II», mit einem Schwierigkeitsgrad von 6,400 der anspruchsvollste Sprung bei den Frauen. Und Biles führte ihre Eigenkreation – ein Jurtschenko mit anschliessendem Doppelsalto rückwärts gebückt – fast perfekt aus. 15,700 (!) Punkte waren der Lohn. Ihr 2. Sprung wurde mit 14,900 Zählern bewertet – dies ergab im Schnitt 15,300 Punkte. Es ist für Biles die insgesamt 7. olympische Goldmedaille, die 2. im Sprung (nach Rio 2016).
Im Schatten von Biles brillierte auch Rebeca Andrade. Die Brasilianerin stand ihre beiden schwierigen Sprünge perfekt und kam auf das starke Total von 14,966 Punkten. Dies reichte zu Silber. Vor 3 Jahren in Tokio hatte Andrade in Abwesenheit von Biles Gold gewonnen. Die Bronzemedaille in der Bercy Arena holte sich Jade Carey (USA) mit 14,466 Punkten.
Boden Männer: Die philippinische Flagge wird gehisst
Die Philippinen sind keine grossen Medaillenhamster an Olympischen Spielen. Erst einmal ging eine Goldmedaille an den asiatischen Inselstaat (Gewichtheber Hidilyn Diaz vor 3 Jahren in Tokio). Am Samstag verdoppelten die Philippinen nun ihre Goldausbeute bei Olympia: Kunstturner Carlos Yulo setzte sich am Boden in einem ultra-knappen Wettkampf durch. Mit einer Note von 15,000 Punkten gewann der 24-jährige Weltmeister von 2019 hauchdünn vor dem israelischen Tokio-Champion Artem Dolgopyat (14,966) und dem Briten Jake Jarman (14,933).
Pferdpauschen: McClenaghan gewinnt hochklassigen Wettkampf
Der Japaner Takaaki Sugino turnte im Pferdpauschen-Final hervorragende 14,966 Punkte – und wurde lediglich Sechster. Dies unterstreicht, wie hochklassig der Wettkampf in Paris war. Gold gewann der irische Doppelweltmeister Rhys McClenaghan mit einem Total von 15,533 Punkten. Der zweitplatzierte Kasache Nariman Kurbanov turnte ebenfalls fehlerfrei, wurde aber 0,100 Zähler tiefer bewertet. Der drittplatzierte Amerikaner Stephen Nedoroscik lag ebenfalls nur 0,233 Punkte hinter McClenaghan. Der Brite Max Whitlock (4.) ging mit 15,200 Zählern leer aus. Zum Vergleich: Dieses Punktetotal hätte letztes Jahr an der WM zu Gold gereicht.