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Schweizer Kunstturn-Delegation bereit für Olympia
Aus Sport-Clip vom 18.07.2024.
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Kunstturn-Team bei Olympia Junges Bruderpaar, abtretender Teamsenior und einsame Kämpferin

Das sechsköpfige Schweizer Turn-Team für Paris hat einiges zu bieten. Die Protagonisten eint der Hunger nach Erfolg.

Lena Bickel drohte bei der Abholung der Delegationsbekleidung für Olympia vor knapp einer Woche fast ein bisschen unterzugehen. Die Tessinerin ist die einzige Schweizer Kunstturnerin, die in Paris teilnehmen darf. «Das ist schon ein bisschen schwierig. Aber ich bin ja trotzdem nicht alleine. Wenn ich Hilfe brauche, werden mir die Männer sicher helfen. Und umgekehrt ich ihnen, wenn ich kann», sagt die 19-Jährige.

Die Qualifikation für den Teamwettbewerb verpassten die Schweizerinnen wie erwartet deutlich. Bickel jedoch sicherte sich an der WM im letzten Oktober in Antwerpen einen Quotenplatz. Für sie ist allein schon die Olympia-Teilnahme ein grosser Erfolg. «Mein Ziel ist, mein Bestes zu geben. Ich würde mich schon gerne für den Mehrkampf-Final qualifizieren, aber ich weiss, dass das sehr schwierig ist.»

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Bickel: «Ich bin die einzige Frau, aber trotzdem nicht alleine»
Aus Sport-Clip vom 18.07.2024.
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Können die Männer den Exploit von Tokio wiederholen?

Dem Mini-Aufgebot bei den Frauen steht ein fünfköpfiges Männer-Team gegenüber. Das Erreichen des olympischen Teamfinals, der am 29. Juli stattfindet, steht dabei an erster Stelle. Vor drei Jahren in Tokio gelang dies, die Schweizer belegten den hoch einzuschätzenden 6. Rang.

Aus dem damaligen Quartett ist in Paris keiner mehr dabei. Mit Noe Seifert, Taha Serhani, Florian Langenegger sowie Matteo und Luca Giubellini wurden fünf Olympia-Debütanten nominiert, die im Durchschnitt 23 Jahre alt sind.

Das Schweizer Turn-Team für Olympia 2024 in Paris
Legende: Sechs Köpfe für acht Geräte Das Schweizer Team in Paris: Matteo Giubellini, Florian Langenegger, Luca Giubellini, Lena Bickel, Noe Seifert und Taha Serhani (v.l.n.r.). Keystone/Urs Flüeler

Serhani will letzten Glanzpunkt setzen

Serhani, der seine Karriere nach Paris beenden wird, ist mit 29 Jahren der klar älteste im Team und wird dieses als Captain anführen. Er ist mit seiner extrovertierten Art ein wichtiges Puzzleteil. Oder wie es Trainer Claudio Capelli ausdrückt: «Er ist jemand, den es braucht in einer Mannschaft.»

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Serhani: «Ich möchte das ganze Erlebnis geniessen»
Aus Sport-Clip vom 18.07.2024.
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Seifert, EM-Bronzemedaillen-Gewinner am Barren an der diesjährigen EM in Rimini, wird in der französischen Hauptstadt in der Qualifikation wie Matteo Giubellini an allen sechs Geräten starten, sofern nichts Unerwartetes mehr dazwischenkommt.

Letzterer ist mit 19 Jahren das «Team-Küken». Auffallend ist, mit welcher Eleganz Matteo Giubellini turnt, weshalb er bei den Übungen nur wenig Abzüge erhält. Auch Langenegger wird wohl den Mehrkampf bestreiten. Von Luca Giubellini erhoffen sich die Verantwortlichen vor allem am Sprung einiges. «Wir haben eine gute Mischung», sagt Capelli.

Wohl kein Gerätefinal mit Schweizer Beteiligung

Für den Teamfinal qualifizieren sich acht der zwölf Equipen. «Unser Potenzial ist sehr gross. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann können wir es schaffen. Aber es wird ein harter Kampf», so Capelli. Dass ein Schweizer einen Gerätefinal erreicht, damit rechnet er nicht. Aber im Mehrkampf-Final seien im Normalfall sicher zwei dabei.

Den letzten Schliff holt sich das Schweizer Team im gewohnten Umfeld in Magglingen, ehe es am 21. Juli nach Paris reist.

SRF zwei, Sportflash, 18.07.2024, 22:45 Uhr ; 

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