- Novak Djokovic entscheidet beim olympischen Turnier in Paris das mit Spannung erwartete Zweitrunden-Duell mit Rafael Nadal mit 6:1, 6:4 für sich.
- Carlos Alcaraz hat gegen Tallon Griekspoor beim 6:1, 7:6 (7:3)-Sieg nur im letzten Satz etwas Mühe.
- Golubic-Bezwingerin Jessica Pegula muss sich Jelina Switolina in 3 Sätzen geschlagen geben.
Gut 70 Minuten ist das, was die Zuschauer auf Court Philippe-Chatrier zu sehen bekommen, eine One-Man-Show. Hauptprotagonist ist nicht etwa der 14-fache Roland-Garros-Champion Rafael Nadal – der spielt für einmal nur die Nebenrolle –, sondern Novak Djokovic.
Der Serbe, selbst 3-facher French-Open-Sieger, spielte mit dem Sandkönig Katz und Maus. Beim Stand von 1:6, 0:4 meldete sich Nadal dann aber doch noch zum Dienst – und entschied, sich gegen eine Klatsche historischen Ausmasses aufzulehnen.
Einseitiges Publikum pusht Nadal
Mit dem Spielgewinn zum 1:4 ging ein Ruck durch den Spanier. Getragen vom frenetischen Publikum auf dem Pariser Centre Court, welches fast geschlossen hinter ihm stand, kämpfte sich Nadal im wahrsten Sinne des Wortes zurück in die Partie. Plötzlich bewegte sich der 38-Jährige wieder besser, provozierte mit seinen hohen Spinnbällen einige Fehler von Djokovic und punktete teils wie zu seinen besten Zeiten.
Nadal machte beide Breaks wett, glich zum 4:4 aus. Wer gedacht hatte, Djokovic würde nun den Faden verlieren, sah sich kurz darauf getäuscht. Der Rekord-Grand-Slam-Sieger blieb extrem hartnäckig und wurde mit dem vorentscheidenden Servicedurchbruch zum 5:4 belohnt. Wenige Minuten später verwertete Djokovic seinen ersten Matchball mit einem Ass.
Traum von Olympiagold lebt
Damit geht die Jagd des 37-jährigen Serben nach seiner ersten Olympia-Goldmedaille weiter. Ein Triumph in Paris wäre die ultimative Krönung von Djokovics Karriere. Im Achtelfinal bekommt er es mit Dominik Koepfer (ATP 70) zu tun.
Nadal, der im 60. Direktduell mit Djokovic zum 31. Mal den Kürzeren zog, bleibt an den Olympischen Spielen noch das Doppel an der Seite von Carlos Alcaraz. Das Duo steht im Achtelfinal. Wie es danach für den 38-Jährigen weitergeht, steht noch in den Sternen: «Wenn dieses Turnier vorbei ist, werde ich anhand meiner Gefühle die notwendigen Entscheidungen treffen.»
Alcaraz mit «Medical Timeout»
Für French-Open-Gewinner Alcaraz lebt der Traum von Olympia-Gold hingegen weiter. Der 21-Jährige besiegte den Niederländer Tallon Griekspoor (ATP 28) in 2 Sätzen mit 6:1 und 7:6 (7:3). Während der erste Umgang nur etwas mehr als eine halbe Stunde dauerte, musste Alcaraz im Zweiten etwas mehr leiden – wortwörtlich.
Denn beim Stand von 4:5 musste der Spanier wegen eines nach wie vor bestehenden Leistenmuskelproblems ein «Medical Timeout» nehmen. «Es ist etwas, mit dem ich zu kämpfen habe. Ich weiss aber, was ich tun muss, um mit diesen Schmerzen umzugehen», so Alcaraz.
Nach insgesamt 1:48 Stunden war der Sieg letztlich im Trockenen. Im Achtelfinal trifft Alcaraz auf Roman Safiullin (RUS/ATP 66). Vorher ist er aber bereits am Dienstag im Doppel mit Nadal gefordert – Gegner ist dann unter anderem erneut Griekspoor.
Pegula scheitert an Switolina
Für Jessica Pegula (USA/WTA 6), die am Sonntag Viktorija Golubic bezwungen hatte, ist das olympische Tennisturnier in der 2. Runde vorzeitig zu Ende. Gegen Jelina Switolina (UKR/WTA 31), Bronzegewinnerin in Tokio 2021, unterlag sie 6:4, 1:6, 3:6. Nach erfolgreichem Startsatz war Pegula ab dem 2. Durchgang die Luft ausgegangen. Switolina brauchte für ihre Satzgewinne jeweils nur 34 Minuten.