Noah Lyles hat seinen Status als Sprintkönig der Gegenwart an den Olympischen Spielen untermauert. Der Weltmeister von 2023 übertrumpfte auch im Stade de France alle und kürte sich mit persönlicher Bestzeit von 9,79 Sekunden erstmals zum Olympiasieger. Seine bisher einzige Olympiamedaille hatte der US-Amerikaner vor drei Jahren in Tokio über 200 m gewonnen (Bronze). Zudem beendete Lyles eine 20-jährige US-amerikanische Durststrecke nach dem Gold von Justin Gatlin 2004 in Athen.
Der Final in Paris war die erwartet enge Angelegenheit. Gerade einmal 5 Tausendstel war Lyles schneller als Silbermedaillengewinner Kishane Thompson. Der Jamaikaner, der mit der Jahresweltbestleistung nach Paris gereist war, kam extrem schnell aus den Startblöcken. Auf den letzten Metern wurde er jedoch noch von Lyles abgefangen. Es war die knappste Entscheidung in der Olympia-Geschichte.
Kerley im Glück
Das Podest komplettierte mit Fred Kerley ein weiterer US-Amerikaner. Der Silbermedaillengewinner von Tokio sicherte sich nur 2 Hundertstel hinter Lyles Bronze. Der Südafrikaner Akani Simbine, zum dritten Mal in Folge Finalist bei Olympischen Spielen, ging wie schon vor drei Jahren als 4. leer aus. Mit einer Zeit von 9,82 Sekunden (neuer Landesrekord) fehlte ihm nur gerade eine Hundertstelsekunde zum ersehnten Edelmetall.
Titelverteidiger Marcell Jacobs hatte es auch in Paris in den Final geschafft. Der Italiener musste sich trotz ansprechender Zeit (9,85) mit Rang 5 zufriedengeben. Alle 8 Finalisten klassierten sich innerhalb von 12 Hundertstel.