Viel fehlte nicht und Dominic Lobalu hätte sich in Paris seinen Traum von einer Olympiamedaille erfüllen können. Im Final über die 5000 m drehte der für das Refugee-Team startende Swiss-Athletics-Läufer auf den letzten Metern nochmals auf und übernahm auf der Zielgeraden kurzfristig sogar den 3. Platz.
Der US-Amerikaner Grant Fisher fing Lobalu aber ab und schnappte dem gebürtigen Südsudanesen Bronze noch weg. Zum Coup fehlten Lobalu letztlich 0,14 Sekunden. Den Sieg holte sich der Norweger Jakob Ingebrigtsen, der sich für Platz 4 über 1500 m rehabilitierte. Silber ging an den Kenianer Ronald Kwemoi.
Starkes Resultat nach turbulenten Monaten
Lobalu hätte sich ein schnelleres Rennen gewünscht und versuchte mehrmals vergebens, mit einer Tempoverschärfung die Spreu vom Weizen zu trennen. Gleichwohl hielt der 25-Jährige mit, als es am Schluss zur Sache ging.
Lobalu blickt auf einen emotionalen und turbulenten Saisonbeginn zurück. Erst Mitte Mai erhielt er von World Athletics nach langem juristischen und verbandspolitischen Gezerre die Startberechtigung an internationalen Titelkämpfen für die Schweiz, einen Monat später war er bereits Europameister über 10'000 m und Dritter über 5000 m.
Weil Lobalu (noch) keinen Schweizer Pass besitzt, darf er im Zeichen der fünf Ringe nicht für die Schweiz starten, sondern ist Teil des olympischen Flüchtlingsteams (EOR).