- Bei den Olympischen Spielen in Paris qualifiziert sich mit Mujinga Kambundji eine von 3 Schweizerinnen für den Halbfinal über 100 m.
- Über 800 m löst Rachel Pellaud das direkte Halbfinal-Ticket, Audrey Werro und Valentina Rosamilia müssen in die Repechage.
- Im Vorlauf der 4x400-m-Mixed-Staffel laufen die USA Weltrekord, das Schweizer Quartett scheidet trotz Landesrekord aus.
Wie erwartet kann Mujinga Kambundji über 100 m für den Halbfinal planen. Die 32-Jährige startete in ihrem Vorlauf zwar nicht optimal, konnte sich dann aber steigern und den Lauf letztlich «kontrolliert, aber nicht locker», wie sie selbst sagte, beenden. Ihr bestes Rennen sei es sicher nicht gewesen, so Kambundji weiter.
Dass bei der Bernerin noch deutlich Luft nach oben besteht, macht Hoffnungen auf mehr. Vier Hundertstel hinter Gina Mariam Bass Bittaye aus Gambia und 0,15 Sekunden vor Delphine Nkansa (BEL) qualifizierte sie sich für den Halbfinal von Samstagabend. Mit einer Zeit von 11,05 Sekunden blieb Kambundji 16 Hundertstel über ihrer persönlichen Bestzeit.
Um wie an Olympia 2021 in Tokio (6. Platz) und an der WM 2022 in Eugene in den Final (5.) vorzustossen, ist von Kambundji eine Steigerung gefordert. Die Top 8 der 100-m-Vorläufe in Paris blieben unter 11 Sekunden. Die Schnellste der 72 Starterinnen war Marie-Josée Ta Lou-Smith von der Elfenbeinküste in 10,87 vor der Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (10,92).
Frey und Kora draussen
Eine Enttäuschung setzte es für die anderen beiden Schweizerinnen Géraldine Frey und Salomé Kora ab. Die 27-jährige Frey erreichte in ihrem Vorlauf das Ziel nur als Fünfte. Nach verhaltenem Start konnte die Zugerin nicht mehr aufholen. «Die Athletin auf Bahn 6 hatte sich schlecht positioniert. Dann dachte ich, der Start werde wiederholt. Diesen habe ich dann voll verpasst», äusserte sich Frey nach dem Rennen.
Bei Kora sah es zuerst gar nicht schlecht aus. Das deckt sich mit ihrer eigenen Empfindung: «Das Rennen hat sich eigentlich gar nicht schlecht angefühlt. Der 3. Platz wäre sicher möglich gewesen – ich bin enttäuscht», so die 30-jährige Ostschweizerin.
Nur Pellaud über 800 m direkt weiter
In den Vorläufen über 800 m der Frauen war die Schweiz mit 3 Athletinnen vertreten. Von diesem Trio konnte einzig Rachel Pellaud das direkte Halbfinal-Ticket lösen. Die Bielerin überzeugte in 2:00,07 Minuten als Dritte ihres Heats. Valentina Rosamilia (2:00,45) verpasste den Halbfinal als Vierte ihres Vorlaufs aufgrund von mickrigen 3 Tausendstelsekunden. Audrey Werro büsste gegen Ende an Boden ein und wurde in ihrem Vorlauf in 1:59,38 Minuten Fünfte.
Doch für Werro gibt es ebenso wie für Rosamilia eine zweite Chance: Die beiden können am Samstagvormittag in der neu geschaffenen Repechage um einen Platz im Halbfinal laufen. Die Vorschlussrunde findet am Sonntagabend statt.
Weltrekord der US-Mixed-Staffel
Am Freitagabend gab es im Stade de France den ersten Weltrekord. Bryce Deadman, Shamier Little, Vernon Norwood und Kaylyn Brown absolvierten den Vorlauf über 4x400 m Mixed in 3:07,41 Minuten und pulverisierten den von einem US-Quartett gehaltenen Weltrekord (3:08,80 Minuten). Das Schweizer Quartett um Charles Devantay, Giulia Senn, Lionel Spitz und Yasmin Giger realisierte in 3:12,77 Minuten einen Landesrekord, blieb aber als 6. des Vorlaufs hängen.
Die Mixed-Staffel über 4x400 m wird in Paris erst zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen ausgetragen. Bei der Premiere vor drei Jahren in Tokio hatte überraschend Polen vor der Dominikanischen Republik und den USA triumphiert.