- Novak Djokovic (SRB/ATP 2) schlägt im olympischen Einzel-Turnier im Halbfinal Lorenzo Musetti (ITA/ATP 16) 6:4 6:2 und darf weiterhin von seinem ersten Olympiasieg träumen.
- Carlos Alcaraz (ATP 3) liess zuvor Félix Auger-Aliassime (ATP 19) nicht den Hauch einer Chance und setzte sich in nur 75 Minuten mit 6:1, 6:1 gegen den Kanadier durch.
- Damit kommt es im Final zur Reprise des Wimbledon-Finals.
Novak Djokovic tobte, wollte sich gar nicht mehr einkriegen im 2. Satz seines Olympia-Halbfinals in Roland Garros. Umpire Jaume Campistol hatte ihn bereits zum 2. Mal verwarnt, wegen einer «Audible Obscenity» wie es hiess. Der «Djoker» hatte sich offenbar zu einem Schimpfwort hinreissen lassen. Anschliessend kassierte der Serbe gegen Lorenzo Musetti das Break zum 1:2, was ihn gegenüber dem spanischen Unparteiischen nur noch hitziger werden liess.
Doch Djokovic, der den 1. Satz in unnachahmlicher Weise für sich entschieden hatte (indem er bei 5:4 nach 0:40-Rückstand noch das Break schaffte), wäre nicht Djokovic, wenn er nicht auch aus dieser Kontroverse noch Energie geschöpft hätte. Er holte sich in der Folge 5 Games in Serie. Nach 1:49 Stunden stand fest, dass der 37-jährige Djokovic, in dessen Palmarès einzig noch olympisches Gold fehlt, nach dem 16 Jahre jüngeren Carlos Alcaraz das 2. Finalticket löst. Somit ist der Traumfinal und die Wiederholung des Wimbledon-Endspiels Tatsache.
Alcaraz von A bis Z dominant
Am Sonntag hat gleichzeitig Alcaraz die Gelegenheit, seinen ohnehin schon traumhaften Sommer zu vergolden. Dann spielt der erst 21-Jährige in Paris um die olympische Einzel-Krone. Félix Auger-Aliassime war im Halbfinal auf Court Philippe-Chatrier kein Gradmesser für Alcaraz, der Anfang Juni auf ebendiesem Platz bereits die French Open und 5 Wochen später auf Rasen auch noch Wimbledon gewonnen hatte. Und wie schon an der Church Road heisst sein Finalgegner Novak Djokovic.
Auger-Aliassime war im Duell mit dem Spanier schon früh auf verlorenem Posten. Sein erstes Aufschlagspiel brachte der Kanadier mit Ach und Krach zwar noch durch, danach musste er sich jedoch dreimal in Serie breaken lassen. Selber konnte der zweifache Champion der Swiss Indoors beim Service von Alcaraz nichts ausrichten, Breakbälle gab es für Auger-Aliassime keinen. Stattdessen sorgte Alcaraz für eine One-Man-Show. Der Spanier schaffte auch im 2. Umgang zwei Servicedurchbrüche und beendete die Partie bereits nach 76 Minuten.