- Simon Ehammer verpasst eine Olympiamedaille im Weitsprung als 4. nur knapp.
- Der Appenzeller Mehrkämpfer landet bei seinem besten Versuch nach 8,20 m. Auf den drittklassierten Mattia Furlani (ITA) fehlen ihm 14 cm.
- Gold geht wie erwartet an Miltiadis Tentoglou (8,48 m) aus Griechenland, Silber sichert sich der Jamaikaner Wayne Pinnock (8,36 m).
Ein ganz grosser Schweizer Medaillentrumpf in den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben hat knapp nicht gestochen. Simon Ehammer zeigte im Weitsprung-Final im Stade de France zwar einen soliden Wettkampf, den Ausreisser nach oben konnte der Appenzeller jedoch nicht zeigen.
Mit einem Satz auf 8,20 m im 2. Versuch hatte sich Ehammer auf Zwischenrang 3 eingereiht. Besonders bitter: Eine Marge von fast 15 cm beim Absprung verhinderte ein noch besseres Ergebnis. Denn nur kurz darauf wurde er vom Jamaikaner Wayne Pinnock auf Platz 4 verdrängt.
Tentoglou hält dem Druck stand
Für die Entscheidung der besten 8 Springer qualifizierte sich Ehammer dennoch problemlos, die benötigte Steigerung in den letzten drei Sprüngen blieb aber aus. Dem Sprung auf 7,92 m im 4. Anlauf liess der 24-Jährige zwei ungültige Versuche folgen.
Zur erhofften Bronzemedaille fehlten Ehammer in der Endabrechnung 14 Zentimeter. Diese ging an den jungen Italiener Mattia Furlani. Pinnock sicherte sich mit 8,36 m Silber, Gold ging wie erwartet nach Griechenland. Miltiadis Tentoglou reichte ein Satz auf 8,48 m, um sich wie schon vor drei Jahren in Tokio zum Olympiasieger zu küren.
«Es wäre so viel mehr dringelegen»
Obwohl Ehammer die erste Schweizer Olympia-Leichtathletik-Medaille seit 1988 verpasste, ist auch der 4. Rang von historischem Ausmass. Zuletzt war mit Kugelstösser Werner Günthör an den Spielen 1992 in Barcelona ein Schweizer Leichtathlet so weit vorne klassiert. Dass Mehrkämpfer Ehammer kein Weitsprung-Spezialist ist, wertet die Leistung nur noch auf.
Die Enttäuschung konnte der Schweizer Rekordhalter nach dem Wettkampf dennoch nicht verbergen: «Ein 4. Platz bei den ersten Olympischen Spielen ist keine Niederlage, das ist super. Aber ich weiss, dass viel mehr dringelegen wäre», sagte er mit wässrigen Augen im SRF-Interview. Wenn er den Absprung beim zweiten Versuch besser getroffen hätte, wäre er bei den Podestspringern dabei. «So bin ich aber der Erste, der ohne Medaille nach Hause geht. Das tut im Moment einfach weh.»