«Es ist wie in den Ferien: Am Anfang geht der Einstieg langsam, und dann gehen sie schnell vorbei.» Mit diesem passenden Bild für den Ablauf der Olympischen Spiele geht Ralph Stöckli ins Gespräch im SRF-Studio in Paris. Der Delegationschef von Swiss Olympic bilanziert bei Annette Fetscherin Olympia 2024 aus Schweizer Sicht.
«Es war eine intensive Zeit mit vielen Emotionen», so der 48-jährige St. Galler. Nicht nur wegen den 8 Schweizer Medaillen werde er «sehr viele schöne Erinnerungen in die Schweiz zurück mitnehmen».
Das zeigt unsere Vielfalt und ist ein starkes Zeichen für die Zukunft.
3 Ansätze zur Besserung
Neben den Medaillen stechen vor allem die neun 4. Plätze heraus. Stöckli ist da bereits in der Analysephase. Wie schafft man es, den letzten Schritt aufs Podium zu machen? Drei Punkte hebt er in diesem Zusammenhang heraus:
- «Wir müssen in den Bereichen Wissenschaft und Innovation den nächsten Schritt machen. Da haben wir eine Lücke. Für mich ist das unverständlich, weil wir eigentlich eines der innovativsten Länder der Welt sind. Die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft muss uns gelingen.»
- «Die Rahmenbedingungen für unsere Trainerinnen und Trainer müssen wir verbessern. Es muss unser Ziel sein, den Coaches einen konkreten Karriereweg aufzuzeigen und dafür zu sorgen, dass sie mit ihrem Fachwissen so lange wie möglich in unseren Verbänden tätig sind. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit der Trainerbildung Schweiz und dem Berufsverband.»
- «Die individuelle Förderung wird immer wichtiger. Innerhalb der Verbände muss man das sicherstellen und auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen können. Dabei können wir glücklicherweise auf die Unterstützung der Sporthilfe, der Armee, des Bunds und der Kantone zählen.»
Mit der Medaillen-Ausbeute der Schweizer Athletinnen und Athleten ist Stöckli grundsätzlich zufrieden. Man müsse da auch immer realistisch bleiben. «2023 haben wir an allen Weltmeisterschaften olympischer Sportarten 9 Medaillen gewonnen. Das ist in der Regel ein guter Indikator.»
Zudem streicht der Delegationschef die 32 Diplome in 15 verschiedenen Sportarten heraus: «Das zeigt unsere Vielfalt und ist ein starkes Zeichen für die Zukunft.»