- Fanny Smith macht das Dutzend an Schweizer Medaillen in Pyeongchang voll.
- Die Waadtländerin beweist in einem hochklassigen und packenden Final nach einem Fehler Durchsetzungskraft.
- Damit haben die Schweizer Skicrosser den Nuller von 2014 definitiv getilgt und nach Marc Bischofberger (Silber) ihre 2. Medaille auf dem Konto.
Einen kompletten Medaillensatz bei Weltmeisterschaften durfte Fanny Smith bereits ihr Eigen nennen. Nun konnte die Romande auch bei Olympia ihre Sehnsucht stillen – nachdem sie in Sotschi als Top-Favoritin mit dem frustrierenden 8. Rang hatte Vorlieb nehmen müssen.
Smith profitierte davon, dass Marc Bischofberger mit seinem 2. Rang reichlich Druck vom Schweizer Skicross-Team genommen hatte. Prompt meisterte sie den Weg in die Medaillen-Entscheidung mit den Top 4 souverän. In 2 von 3 Läufen feierte die 25-Jährige einen Start-Ziel-Sieg.
Hochspannung auf den letzten Metern
Aussichtsreich war Smith auch im Final positioniert, ehe sie durch einen selbstverschuldeten Fehler in der vorletzten Kurve auf Rang 4 fiel. Doch die Weltmeisterin von 2013 behielt die Nerven und konnte auf den letzten Metern gegenüber der hoch gehandelten Sandra Näslund (Sd) nochmal einen Konter setzen.
Somit war der Waadtländerin, die in diesem Winter schon 2 Mal auf dem Podest stand, Bronze gewiss.
Kanada standesgemäss – Näslund unerwartet
Vorneweg rasten Kelsey Serwa und Brittany Phelan zu einem kanadischen Doppel-Erfolg. Somit eroberten die «Ahornblätter» zum 3. Mal in Folge Gold im Skicross der Frauen. Die Kanadierinnen liessen sich auch nicht davon beirren, dass mit Teamkollegin Marielle Thompson die Olympiasiegerin von 2014 bereits im Achtelfinal auf der Strecke blieb.
Es war kein fairer Kampf zwischen mir und Fanny.
Näslund dagegen geht leer aus. Dies als Weltcup-Leaderin, die bislang in sämtlichen 8 Saison-Rennen auf dem Podest vertreten gewesen war. Die geknickte 21-Jährige trat mit leisen Nebengeräuschen ab: «Es war kein fairer Kampf zwischen mir und Fanny», sagte sie gegenüber SRF.
Auch Lüdi ganz nahe dran
Die Schweizer Routinière Sanna Lüdi zog ebenfalls einen starken Tag ein. Die 32-Jährige preschte bei ihrer bereits 3. Teilnahme an Winterspielen bis in den Halbfinal vor. Wie in ihrer gesamten Karriere bewies die oft verletzungsgeplagte Bernerin also auch im wichtigsten Rennen der Saison Biss. Dank einer Aufholjagd hätte sie sich sogar noch fast in die Top 4 vorgekämpft.
Am Ende belegte sie Rang 7 und durfte sich über ein Diplom freuen.
Für die beiden Olympia-Debütantinnen im Swiss-Ski-Team hingen die Trauben zu hoch. Priscillia Annen (25) war in den K.o.-Läufen an der ersten Hürde hängen geblieben. Die 19-jährige Teamkollegin Talina Gantenbein erwischte es eine Runde später in den Viertelfinals.
Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung