Am Schlusstag zündeten die Russen noch einmal ein Feuerwerk: Im 50-km-Rennen der Langläufer erspurteten sie sich sämtliche Podestplätze, 3 Stunden später krönte sich Bobpilot Alexander Subkow im Vierer zum Doppel-Olympiasieger.
Es waren am 16. Olympia-Tag die Medaillen 30 bis 33 für Russland (13 x Gold, 11 x Silber, 9 x Bronze). Somit entschied wie schon vor 4 Jahren in Vancouver das Austragungsland die Nationen-Wertung für sich.
Südkoreanische und amerikanische Hilfe
Betrachtet man die russische Medaillen-Bilanz etwas genauer, fällt auf, dass 5 der 13 Olympia-Titel von Athleten gewonnen wurden, die bis vor einigen Jahren noch für ein anderes Land an den Start gegangen waren.
Der dreifache Shorttrack-Sieger Viktor Ahn ist eigentlich Südkoreaner und besitzt erst seit 2011 die russische Staatsbürgerschaft. Und Alpin-Snowboarder Vic Wild (zweimal Gold), ein Amerikaner, fährt erst seit 2012 und seiner Heirat mit einer Russin unter weiss-blau-roter Flagge.
Heimvorteil genutzt
Russland machte sich auch den Heimvorteil optimal zu Nutzen: Bobpilot Subkow absolvierte über 400 Trainingsfahrten im Eiskanal - die Konkurrenz musste sich mit 40 zufrieden geben. Auch Skeleton-Olympiasieger Alexander Tretjakow kannte die Bahn in- und auswendig.
Drei Titel heimsten die Gastgeber auch im Eiskunstlaufen ein. Wobei dem Titel von Adelina Sotnikowa ein Makel anhaftet: Sie soll von den Punktrichtern gegenüber der südkoreanischen Favoritin Kim Yu-Na begünstigt worden sein.
Wermutstropfen im Eishockey
Trotz den vielen Siegern - die Medaillen-Maschinerie war nur sehr langsam angelaufen. Bei Hälfte der Spiele hatte Russland erst 4 Mal Gold auf seinem Konto. Dann begann sich der Knoten zu lösen. An den letzten 3 Wettkampftagen alleine kamen 6 Titel dazu.
Im Vergleich zu den Spielen in Vancouver (3 x Gold, 5 x Silber, 7 x Bronze) hat Russland seine Medaillen-Ausbeute explodieren lassen. Aber trotz dem Grosserfolg: Ein Wermutstropfen bleibt. Denn die wichtigste aller Goldmedaillen haben die Russen nicht gewinnen können. Im Eishockey-Turnier scheiterte die «Sbornaja» schon im Viertelfinal. Dies hat Kanada vor 4 Jahren besser gemacht.