- Novak Djokovic (ATP 3) schlägt Nick Kyrgios (ATP 40) im Wimbledon-Final mit 4:6, 6:3, 6:4, 7:6 (7:3).
- Der Serbe dreht gegen den Australier nach verlorenem Startsatz auf und feiert seinen 7. Triumph an der Church Road, den 4. in Serie.
- Für Djokovic ist der Sieg im Süden Londons nach 3:01 Stunden gleichbedeutend mit dem 21. Titel auf Major-Stufe.
Sie schien unerreichbar: die magische Marke von acht Wimbledon-Triumphen, aufgestellt durch Roger Federer. Spätestens seit dem 7. Finalsieg von Novak Djokovic, dem 4. Erfolg in Serie, rückt der Rekord des Schweizers aber plötzlich in Reichweite.
Und der abermalige Triumph des 35-Jährigen an der Church Road über Überraschungs-Finalist Nick Kyrgios war verdient. Obschon der Weltranglisten-Dritte schlechter in die Partie gestartet war, ging er nach vier Sätzen und einem 4:6, 6:3, 6:4, 7:6 (7:3) als logischer Sieger daraus hervor. Besonders in der Defensive präsentierte sich der nun 21-fache Major-Sieger und «Return-König» in den 3:01 Stunden zu stark für den Australier.
Djokovic dreht auf, Kyrgios hadert
Nach je einem gewonnenen Satz für beide Finalisten hatten sich die einzelnen Games im 3. Durchgang besonders bei Aufschlag Kyrgios immer umkämpfter gestaltet: Djokovic stellte den Australier mit seinen Returns vor Probleme, dieser vermochte seinen Service aber vorerst zu halten.
Erst die 3. Breakchance bedeutete den Servicedurchbruch und beim Stand von 5:4 aus Sicht des Serben die Vorentscheidung. Dies veranlasste Kyrgios zu einer Wutrede, die sich allerdings nicht an den Schiedsrichter, sondern an die eigene Box richtete, von welcher der Australier in den entscheidenden Momenten die Unterstützung zu vermissen schien.
Zwar konnte die Nummer 40 der Welt im 4. Durchgang ein erneutes Break bei selbigem Spielstand verhindern, verpasste einen Servicedurchbruch aber ebenso. Die anschliessende Kurzentscheidung mit 7:3 zugunsten von Djokovic bedeutete für den Serben im 3. Anlauf den ersten Triumph über den 27-Jährigen.
Keine Anlaufzeit nötig
Von Nervosität war bei Kyrgios Major-Final-Premiere zu Beginn kaum etwas zu spüren gewesen. Der Australier zeigte kaum Nerven und breakte sein Gegenüber beim Stand von 2:2, während er bei eigenem Aufschlag meist nur kurze Ballwechsel zuliess. Einzig im letzten Game bis zum 6:4-Satzgewinn musste Kyrgios über Einstand gehen.
Im zweiten Durchgang fing auch Favorit Djokovic an, Spitzentennis auf den Rasen des Centre Courts in dessen Jubiläumsjahr zu zaubern. Der verdiente Lohn: der unumstrittene Servicedurchbruch beim Stand von 2:1. Djokovic, der bereits im Viertel- und Halbfinal den 1. Umgang hatte abgeben müssen, sollte dieser Vorteil zum Satzausgleich reichen, auch wenn der Serbe bei Stand von 5:3 gleich vier Breakchancen des Debütanten abzuwehren hatte.